Duisburg. .
Leicht gesunkene Arbeitslosenzahl und steigende Kräftenachfrage verzeichnet die Statistik der Arbeitsagentur für Duisburg: Die Quote sank auf 13,1 Prozent gegenüber 13,4 im Juni.
Konkret bedeutet dies, dass Ende Juli 31 732 Duisburger ohne Arbeit sind. Weitere 7647 Personen befinden sich in Maßnahmen, werden deshalb bei der Berechnung der Quote nicht berücksichtigt. Gemeinsam spiegeln sie wieder, was unter dem bürokratischen und glattgebügelten Begriff „Unterbeschäftigung“ verstanden wird.
Ein Blick auf die „Rechtskreise“: Im Versicherungsbereich (Arbeitslosengeld I) lag die Quote bei 2,4 Prozent, im Bereich der Grundsicherung (Hartz IV) bei 10,7 Prozent.
„Trotz der ersten grauen Wolken am Konjunkturhimmel ist die Nachfrage nach Arbeitskräften ungebrochen“, freut sich Agentur-Chefin Angela Schoofs. Der Zugang an neuen Stellen war der höchste in einem Juli seit 2001. Der Bestand an offenen Stellen hat wieder die Zahlen aus der Zeit vor der Finanzkrise 2008 erreicht. Insgesamt verzeichnete die Agentur insgesamt 3097 offene Stellen.
Mehr junge Leute unter 25 arbeitslos
Da viele Ausbildungen im Juni zu Ende gegangen sind, registrierte die Agentur im Juli verstärkt Arbeitslosmeldungen von jungen Leuten unter 25. Mit 1,3 % gegenüber Juli 2010 fiel der Anstieg gegenüber den Vorjahren aber „moderat“ aus, so Angela Schoofs.
Nicht nachvollziehen kann sie Argumente von Arbeitgebern, die junge Bewerber nach dem Abschluss ihrer Ausbildung mangels Berufserfahrung ablehnen. „Ich möchte die Betriebe ermutigen, diese jungen Leute auch ohne Berufserfahrung einzustellen.“ Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung rechne sie aber tendenziell in den nächsten Jahren mit einem Abbau der Arbeitslosigkeit unter ausgebildeten jungen Leuten unter 25 Jahren.
Schulpolitik in der Kritik
Eine deutliche Mahnung richtet Angela Angela Schoofs an die Adresse der Verantwortlichen in der Schulpolitik. Hier müsse deutlich gemacht werden, welche Anforderungen die Betriebe heute an Auszubildende stellen. Ihr kamen Klagen von Arbeitgebern zu Ohr, die bemängelten, dass Schulabsolventen mangels Rechtschreib- und Sprachkenntnisse gleich reihenweise durch das Auswahlverfahren gefallen seien. „Im Logistik-Bereich fallen einige schon deshalb durch, weil sie schlichtweg die Fragen nicht verstehen.“
Sollte es nicht gelingen, in Duisburg genügend qualifizierte Arbeitskräfte vorzuhalten, um die Nachfrage zu befriedigen, könnte am Ende eine Verlagerung von Arbeitsplätzen in andere Regionen drohen, warnt Schoofs.