Duisburg. .

Die Stadtwerke Duisburg werden weiterhin selbst Trinkwasser fördern. Überlegungen, aus der Trinkwasserförderung auszusteigen, sind vom Tisch. Seit Ende der siebziger Jahre wird in Duisburg weniger Wasser verbraucht.

„Die Wasserversorgung gehört zum Kerngeschäft unseres Unternehmens. Wir werden auch künftig die Duisburger Bürger zuverlässig aus eigenen Anlagen mit hochwertigem Trinkwasser beliefern“, erklärte der Stadtwerke-Vorstandschef Dr. Hermann Janning gegenüber der NRZ.

Trinkwasser-Verbrauch rückläufig

Das sah zwischenzeitlich etwas anders aus. Da hatte der kommunale Versorger Überlegungen a la „Was wäre, wenn...? angestellt. Dabei spielte die Einstellung der eigenen Trinkwasser-Produktion und die „Übergabe“ des Stadtgebiets an Gelsenwasser ebenso eine Rolle, wie die komplette Versorgung des Stadtgebiets in Kooperation mit den Mülheimer Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft.

Hintergrund der Überlegungen ist der rückläufige Trinkwasser-Verbrauch. In Duisburg wird seit Ende den siebziger Jahren immer weniger Wasser benötigt. Betrug der Jahresverbrauch damals mehr als 50 Millionen Kubikmeter Wasser, waren es 2010 nur noch etwa 33 Millionen Kubikmeter. Angesichts des Bevölkerungsrückgangs, immer wassersparenderer Technologie und gesteigertem Umweltbewusstsein wird sich am sinkenden Verbrauch in Zukunft nichts ändern. Dr. Janning: „Um die Trinkwasserversorgung weiterhin wirtschaftlich betreiben zu können, müssen wir unsere eigene Förderung entsprechend anpassen.“

Weniger in Bockum, mehr in Wittlaer

Deshalb wird die Förderung im Wasserwerk Bockum von 8,8 Millionen Kubikmeter schrittweise um sechs Millionen gedrosselt, während die Förderung im zweiten Wasserwerk der Stadtwerke in Wittlaer von 8,9 Millionen Kubikmeter nach oben geschraubt wird, da Wittlaer die modernere Anlage ist. Eine Stilllegung des Wasserwerks Bockums ist bisher noch nicht beschlossen. Dr. Janning: „Unsere Trinkwassergewinnung wird sich künftig auf das Wasserwerk Wittlaer konzentrieren. Die Förderung im Wasserwerk Bockum wird schrittweise reduziert. Ob und in welcher Form wir die Anlage mittelfristig weiterbetreiben werden, wird derzeit unter wirtschaftlichen und wasserrechtlichen Aspekten im Unternehmen sorgfältig geprüft.“

Gleichzeitig verhandeln die Stadtwerke mit Gelsenwasser über neue Vertragskonstruktionen. Denn Gelsenwasser versorgt seit 1980 die Stadtteile nördlich der Ruhr und Homberg über eine Leitung mit Stauseewasser aus Haltern. Der Vertrag, der 1977 geschlossen wurde, läuft über 50 Jahre zu festgeschriebenen Konditionen. Über selbige werden zur Zeit Gespräche geführt.