Duisburg. .

Bei strömenden Regen öffnete die WAZ die Türen des Bockumer und Wittlaerer Wasserwerkes. Alle elf Leser überstanden die Führung allerdings komplett trocken.

Selten passte das Wetter so gut zu einer Veranstaltung. Petrus öffnete die Schleusen im Himmel und ließ Regenmassen auf Duisburg hinab. Die WAZ öffnete mit ihrer Ferienaktion „WAZ öffnet Türen“ die Pforten des Wittlaerer und Bockumer Wasserwerkes. Unsere elf Leser überstanden die Führung jedoch komplett trocken.

Ruhig, fast schon beschaulich, ist das Wittlaerer Wasserwerk gelegen. Es ist von prächtig blühenden Hecken und Bäumen umgeben und grenzt an ein gut situiertes Wohngebiet. Es gibt keine Türme oder hohen Gebäude, denn der Großteil der Wassergewinnung findet unterirdisch Stadt. In Wittlaer wird ein hoher Prozentsatz des Duisburger Trinkwassers gewonnen. „Duisburger Trinkwasser wird in Düsseldorf gewonnen“, fragt sich spätestens jetzt der gemeine Bürger. „Als die Stadtwerke die Fläche hier in Wittlaer und auch in Bockum erwarb, war das Gebiet noch eigenständig und zählte noch nicht zu Düsseldorf“, erklärt Volker Siekmann, Betriebschemiker der Wasserwerke. Nach einem kurzen Videovortrag stellt sich Siekmann den bohrenden Fragen unserer interessierten Leser. Die Antworten des Experten kommen wie aus der Pistole geschossen. Man realisiert schnell, auf dem Gebiet der Trinkwassergewinnung führt kein Weg an Volker Siekmann vorbei.

Auch bei der Begehung des Wasserwerkes III geht Siekmann keiner Frage aus dem Weg. Unsere Reise beginnt in der Filterhalle B. Es wird empfindlich kühl. In dem Gebäude stehen 16 circa sechs Meter hohe Kessel. In ihnen wird das Wasser mit Hilfe von Aktivkohle gefiltert. „Die Aufbereitungsschritte sind farblich gekennzeichnet. Blau steht für Gase. Braun für Abwasser“, erläutert Siekmann und deutet auf die großen Rohre, die aus dem Kessel führen. Wären wir nicht da, könnte man in der Filterhalle eine Stecknadel fallen hören. Das Filtern geht vollkommen geräuschlos von Statten.

Das sieht im Maschinenraum ganz anders aus. In 13 Meter Tiefe arbeiten hier die Pumpen auf Hochtouren und ziehen das Wasser aus den umliegenden Brunnen. Nach dem Rundgang durch das Wasserwerk III geht es per Autokolonne in das historische Bockumer Wasserwerk II. Im nostalgischen Teil des Werkes von 1912 stehen seit 1989 die Pumpen still. „Aus statischen Gründen“, klärt Volker Siekmann auf. Die Atmosphäre ist allerdings beeindruckend. Unter der dunklen, freischwebenden Holzdecke stehen drei Pumpen, deren 15 Tonnen schweren Schwungräder bis vor gut 20 Jahren jeden Tag noch per Hand in Betrieb gebracht wurden. Heute dient das nostalgische Wasserwerk vor allem als Austragungsort für Feste aller Art. „Audi und Mercedes haben hier schon neue Modelle präsentiert“, erinnert sich Andreas Kamps von den Duisburger Stadtwerken. Unsere Führung endet dann in den heiligen Hallen unterhalb des Werkes. Anschließen gehen unsere Gewinner zufrieden und vor allem trocken nach Hause.