Duisburg. .
Der Stadt Duisburg schwebt für die endgültige Loveparade-Gedenkstätte eine geschlossene Lösung vor. Der Unglücksort solle zwar zu sehen, aber nicht jedermann offen stehen. „Das ist in jeder Hinsicht unterirdisch“, kritisiert das Netzwerk Loveparade.
Wer da geglaubt hatte, dass der Erhalt des Unglücksortes der Loveparade, an dem 21 junge Menschen am 24. Juli 2010 starben, nun geklärt sei, irrte. Sicher ist bislang nur, dass der Bebauungsplan für die „Duisburger Freiheit“ abgeändert ist und es eine Gedenkstätte geben soll. Doch darüber, wie sie aussehen könnte, zeichnen sich die nächsten Auseinandersetzungen ab.
Opfer-Initiativen und Stadt müssen über Pläne sprechen
Wie Stadtdirektor Peter Greulich bei einem Besuch des Tunnels am Samstag der NRZ berichtete, soll nach den Vorstellungen der Stadt die Treppe und ein schmaler Streifen zwar erhalten bleiben, aber nicht den Charakter einer öffentlichen Gedenkstätte haben. Der Unglücksort solle zwar zu sehen, aber nicht jedermann offen stehen. „Wie wollen sie die Würde dieses Ortes erhalten, wenn sie für jedermann frei zugänglich ist?“, äußert Greulich seine Bedenken. Ihm schwebe eine Lösung vor, bei der ein kleiner, unmittelbar betroffener Personenkreis die Gedenkstätte beispielsweise mittels Schlüssel jederzeit begehen könne. Für alle anderen soll nur der Blick darauf möglich sein.
„Das ist eine in jeder Hinsicht unterirdische Lösung“, kritisiert Lothar Evers, einem der Organisatoren des „Netzwerk Loveparade“ und Mitinitiator der Loveparade-Aufarbeitung im Rahmen der Internet-Plattform „DocuNews“. „Die Stadt und Möbel Krieger ziehen ein solches Modell vor“, fürchtet Evers.
Darüber müsse bei weiteren Treffen von Opfer-Initiativen und Stadt gesprochen werden. Von den zu diesem Thema von der Stadt angekündigten „intensiven Verhandlungen“ könne übrigens keine Rede sein, ärgert sich Evers. „Das nächste Gespräch wird erst am 5. September stattfinden.“