Duisburg. Die Gebag ist zur Übernahme der Mehrkosten beim Bau des Kunst-Quaders auf dem Museum Kuppersmühle verpflichtet. Somit ist der Beschluss hinfällig, der vorsah, dass die Gebag mit höchstens 1,3 Millionen Euro belastet würde.
Schon 2009 war klar, dass der Bau des Kunst-Quaders auf dem Museum Küppersmühle statt mit den angekündigten 25 Mio mit gut 40 Mio Euro veranschlagt wurde.
So steht’s schwarz auf weiß im Geschäftsbericht der Gebag von 2009. Dort steht auch wörtlich: „Soweit sich die Herstellungskosten gegenüber den Plankosten erhöhen, ist die Gebag zur Übernahme dieser Mehrkosten verpflichtet.“
Auf Gedeih und Verderb ist die Gebag somit darauf angewiesen, mit den Sponsoren, namentlich vor allem dem Mäzen-Ehepaar Ströher, eine Lösung zu finden; hinfällig damit auch die bisherige Beschlusslage, dass die Gebag nicht mit mehr als 1,3 Mio Euro belastet würde, wie es der Beschluss des Aufsichtsrates festlegte. „Wir sind in Gesprächen mit den Sponsoren“, sagt Gebag-Vorstand Dietmar Cremer. Sie haben wie berichtet nun ein endgültiges Gutachten über die Baukosten gefordert. Dann wollen sie entscheiden.
Unterschiedliche Kostenangebote einholen
Dabei heißt es, dass die Ströhers weiterhin großes Interesse daran haben, dass der Erweiterungsbau fertiggestellt wird. Geplant ist offenbar, einen erfahrenen „Generalübernehmer“ aus der Baubranche das komplette Vorhaben abwickeln zu lassen. Dazu werden momentan unterschiedliche Kostenangebote eingeholt. Wie berichtet hatten jüngste Schätzungen ein Kostenvolumen von bis zu 69 Mio Euro ermittelt.
Ärger um den Kubus
Mit der Firma Hamaland hat nunmehr auch das dritte und letzte der ursprünglichen drei beteiligten Bauunternehmen an der Küppersmühle Insolvenz angemeldet. Damit ist auch die kaufmännische Leitung der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus dem Spiel. Weitere negative Folgen aus der neuerlichen Insolvenz sieht Gebag-Chef Cremer nicht.
"Banken vor den Kopf gestoßen"
Unterdessen zeigen sich die Grünen weiter verärgert, dass SPD und Linke zusammen mit der FDP am Montag im Rat die Umwandlung der Gebag Aktiengesellschaft in eine GmbH durchgedrückt haben. „Das gefährdet die Sanierung und bedeutet für die Mieter nichts Gutes“, so der Grünen- Fraktionsvorsitzende Dieter Kantel und das Grünen-Mitglied im Gebag-Aufsichtsrat Frank-Michael Rich: „Entscheidend für die Sanierung ist, dass alle an einem Strang ziehen und dass insbesondere die Banken von der strategischen Neuausrichtung überzeugt werden, um entsprechende Kreditlinien zu bewilligen. Mit der Umwandlung in eine GmbH stößt man den beteiligten Banken wissentlich vor den Kopf“, heißt es in der Erklärung. Zugleich hoffen die Grünen auf die „Hintertür“, dass eine Umwandlung nur mit Zustimmung der Banken und Kreditgeber erfolgen darf.