Duisburg. .

Die Verweildauer eines Einbrechers am Tatort liegt im Schnitt bei dreieinhalb Minuten. In dieser Zeit sucht er die Räumlichkeiten nach Bargeld, Schmuck und wertvollen Elektrogeräten ab – also Dinge, die einen hohen Wiederverkaufswert besitzen.

Stößt der Eindringling auf etwas, das ihm den Zugang zu den Wertsachen erschwert, wird ihm mangels Zeit oft das Risiko zu groß und er flüchtet ohne Beute. Und weil die Zahl der Einbruchsdelikte in dieser Stadt im Vorjahr um 20 Prozent gestiegen ist, empfiehlt die Polizei nun allen Bürgern die Anschaffung eines Tresors. Eine Ausstellung mit geeigneten Exemplaren ist derzeit in den Räumen der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle im Rathaus zu sehen.

„Gerade ältere Menschen bewahren ihr Bargeld oft noch daheim im Wäscheschrank, unterm Kopfkissen oder zwischen den Socken versteckt auf. Weil die Einbrecher das wissen, haben sie leichtes Spiel, um die Wertgegenstände zu finden“, erklärte Kriminaldirektor Rolf Rainer Jaeger bei der gestrigen Ausstellungs-Eröffnung.

Tresore stellen Hindernis für Einbrecher dar

Ein Tresor stelle einen wirksamen Schutz dar. Das gelte nicht für die Billig-Produkte, die sich mit einfachsten Mitteln aufhebeln lassen würden. Doch zertifizierte Tresore, die gut versteckt ins Mauerwerk eingearbeitet sind, stellen ein echtes Hindernis für Einbrecher dar. Und während Jaeger als Leiter der Direktion Kriminalität im Polizeipräsidium Duisburg all das erzählte, schauten bereits die ersten drei Neugierigen in den Ausstellungsräumen vorbei.

In den Jahren 2008/2009 wurden in Duisburg 16 Prozent aller Einbruchsdelikte aufgeklärt. In 2010 sank dieser Wert auf 12,35 Prozent. „Das klingt im ersten Moment nicht so toll, ist im Vergleich zu anderen Großstädten aber ein gutes Ergebnis“, erklärte Klaus Engler, der Leiter des Kommissariats zur Einbruchs-Bekämpfung. Er unterstrich genau wie Klaus Kemper, Leiter des Kommissariats Kriminalprävention/Opferschutz, dass die Arbeit der Polizei aber allein nicht ausreiche: „Ohne die Aufmerksamkeit der Bürger stehen wir auf verlorenem Posten.“ Nachbarn, die aufeinander achten, seien ein wirksamer Schutz. In den ländlicheren Gebieten der Stadt wie im Westen oder Süden sei dieses Verhalten eher anzutreffen als in den Ballungsräumen in der Mitte oder im Norden.

„Wer ein auffälliges fremdes Fahrzeug in seiner Siedlung sieht oder verdächtige Personen beim Ausspähen von Wohnungen entdeckt, der sollte sich sofort bei uns melden. Lieber werden wir einmal zu oft alarmiert als einmal zu wenig“, sagte Kriminaloberkommissar Uwe Gärtner. Gemeinsam mit seinen Dienstkollegen Manfred Zimmermann und Peter Schulz steht er den Ausstellungs-Besuchern auch für Rückfragen zur Verfügung. „Letztlich ist das immer eine Einzelfallberatung, weil jede Wohnung und jede Tresornutzung individuell ist“, so Gärtner. Er empfiehlt allen Interessierten, vorher Kontakt zum Sachversicherer aufzunehmen. Denn diese fordern teils unterschiedliche Mindest-Qualitätsstandards von Tresoren, um im Schadensfall die Forderungen zu erfüllen.