Duisburg. .

Eine „Lohnuntergrenze“ für die Beschäftigten aller Branchen fordert die CDA. Der Arbeitnehmerflügel der CDU fasste bei der CDA-Bundestagung einen entsprechenden Beschluss. Uwe Becker war als Duisburger Delegierter in Berlin dabei.

Mindestens 7,79 Euro pro Stunde sollen’s sein im Westen, nicht unter 6,89 Euro im Osten der Republik. „Das muss die Auffanglinie sein“, meint Becker, der jetzt in der CDU vor deren Parteitag im November in Leipzig für die Position der christlich-demokratischen Arbeitnehmer werben will.

Drei verschiedene Löhne an einer Werkbank

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist das Ziel. Es gebe zum Teil an einer Werkbank drei verschiedene Löhne, schildert Bernd Kruse, stellvertretender CDA-Vorsitzender in Duisburg, die betriebliche Realität: „Das bereitet einem Arbeitnehmervertreter heftige Bauchschmerzen“, sagt der IG Metall-Vertrauensmann bei Thyssen-Krupp Steel.

Zugleich ist er zuversichtlich, dass sich die Forderung des Arbeitnehmerflügels innerhalb der Duisburger CDU durchsetzen lässt: „Wir gehen davon aus, dass wir dafür die Mehrheiten haben.“ Und fügt augenzwinkernd an: „Immer dann, wenn es der CDU schlecht geht, hört man auf die CDA.“

Weiteres Thema des in Berlin verabschiedeten CDA-Leitantrags „Arbeit in Würde, Altern in Würde“ war die Rentengerechtigkeit. Es könne nicht angehen, kritisiert Becker die derzeitige Rentenberechnung, nach der einem jahrzehntelangen Arbeitsleben eine Rente am Existenzminimum folgen könne. Eine andere Rentenformel muss nach CDA-Ansicht sicherstellen, dass Arbeitnehmer eine auskömmliche Rente erhalten. Becker: „45 Jahre sind genug“, danach müsse eine Rente ohne Abzüge möglich sein. Die Begründung habe 1891 bereits der als „Arbeiterpapst“ in die Gesichte eingegangene Leo XIII. in seiner berühmten Enzyklika „Rerum Novarum“ formuliert. Becker: „Und wir haben schließlich ein C in der CDU.“