Duisburg. .

Das Jobcenter Duisburg hat sein neues Projekt „Bürgerarbeit“ beim Verein Immersatt gestartet. Künftig arbeiten dort neun Bürgerarbeiter, deren Lohn vom Bund, der Stadt und dem Verein getragen wird. Das Programm ersetzt die abgeschafften Ein-Euro-Jobs.

„Wir fördern Arbeit statt Arbeitslosigkeit“, hat sich Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf die Fahne geschrieben als sie im vergangenen Sommer das Modellprojekt „Bürgerarbeit“ ausgerufen hat. „Das Projekt ist eher schleppend angelaufen, nicht zuletzt auf Grund des großen bürokratischen Aufwands, aber wir haben geschafft es in Duisburg ins Rollen zu bringen“, sagt Norbert Maul, Geschäftsführer des Jobcenters Duisburg. Mit Hilfe des Projekts sollen, größtenteils vom Staat und europäischen Sozialfonds subventionierte, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen werden.

Kinder einkommensschwacher Familien beim täglichen Pausenbrot helfen

Bundesweit sollen bis Ende des Jahres 34 000 Bürgerarbeitsstellen eingerichtet werden. Das Jobcenter hat den Zuspruch für immerhin 150 Stellen in Duisburg bekommen. 40 Stellen können die Arbeitsvermittler allerdings erst vorweisen. „Das Modell ist offensichtlich noch nicht hinlänglich bekannt“, sagt Maul, der auf mehr potenzielle Arbeitgeber hofft.

Der Kinder- Jugendtisch „Immersatt“ ist einer der ersten, der neun Bürgerarbeiter eingestellt hat. Interessierte Arbeitgeber müssen im Wesentlichen zwei Kriterien erfüllen: gemeinnützig und im öffentliche Interesse sein. Beide Kriterien sind bei Immersatt erfüllt. Der Verein unterstützt Kinder einkommensschwacher Familien beim täglichen Pausenbrot und der sozialpädagogischen Betreuung. „Drei der neuen Mitarbeiter sind im Catering, also im Küchenbereich eingesetzt. Je drei weitere sind als Logistiker und für den pädagogischen Bereich eingestellt“, sagt Manfred Stüdemann, Vorsitzender von Immersatt stolz.

Arbeitsverträge sind auf drei Jahre befristet

Durch die Mitfinanzierung des Bundes könne sich der Verein die Stellen leisten, die er nötig habe, fügt Stüdemann an. „Der Bund zahlt monatlich einen Festbetrag von 1080 Euro pro Bürgerarbeiter, die Stadt legt noch mal 100 Euro drauf und der Verein zahlt etwa 120 Euro monatlich“, rechnet Maul vor. In Duisburg habe man sich darauf geeinigt, einen Mindestlohn zu zahlen. Und obwohl die Kassen der Kommune nicht besonders üppig ausgestattet sind, wurde der städtische Beitrag von der Bezirksregierung abgesegnet. Die Arbeitsverträge sind auf drei Jahre befristet. „Wichtig ist für mich, dass viele unserer Kunden auf diesem Weg wieder zurück ins Berufsleben finden“, erklärt Maul.

Jennifer Haus (Name geändert) freut sich sehr über die Stelle, die sie im Zuge des Projekts bekommen hat. „Endlich aus der Arbeitslosigkeit raus und wieder etwas machen. Das ist einfach toll“, sagt die 22-Jährige, die nun im Catering-Bereich bei Immersatt tätig ist.