Duisburg. .
Beim Umwelt- und Ökomarkt in der Duisburger Innenstadt war gut was los. Energieeffizienz interessiert die Bürger.
Duisburg macht grün: Die aktuellen Debatten rund um Atomausstieg und erneuerbare Energie haben anscheinend auch die Duisburger Bürger aktiviert. Solarkollektoren und Energieeffizienz - die Schlagwörter der Politik wurden auf dem Umwelt- und Ökomarkt in der Innenstadt zu greifbaren Themen. Der Andrang war groß, wohl auch wegen des Fahrradmarktes, der zum ersten Mal stattfand. „Es kam wirklich gut an. Die Menschen interessieren sich sehr für dieses Thema“, sagte Ribhi Yousef vom Amt für Umwelt und Grün, der den Markt organisiert hatte.
Fahrrad statt Auto fahren
Auf der Suche nach Alternativen ist Reinhold fündig geworden. Er selbst bezeichnet sich als „Bastler“. Deshalb musste er am Stand der Dachdecker einfach anhalten, als ihm ein extrem dünner Sonnenkollektor aufgefallen war. „Den versuche ich an meinem Zeltdach anzubringen“, überlegt er nun. „Dann kann ich mein Elektrofahrrad auf einer Tour gleich wieder aufladen.“ Die anwesenden Dachdeckermeister bestätigen: „Das könnte funktionieren.“
So wie die Dachdecker geben mehr als 50 Aussteller auf dem Umweltmarkt zahlreiche Anregungen für den Klimaschutz daheim. Der orangene Bus der Energie Agentur NRW zeigt an Modellen, wie alternative Energiegewinnung funktioniert. Die Verbraucherzentrale hat sich eigens einen Experten an den Stand geholt, der kostenlos über Gebäudesanierung informiert. Und mit der ersten Ausgabe eines Fahrradmarktes versucht der Allgemeine Fahrrad Club, Duisburg aufs Rad zu bringen.
Umweltmarkt
„Wir hatten hier alles voll stehen mit Rädern“, sagt Herbert Fürmann, der die Radbörse betreut. In Windeseile seien sich die Besucher handelseinig geworden, hätten sich ausgetauscht und gegenseitig beraten. Nach kurzer Zeit zeugt nur noch eine Kiste mit Ersatzteilen von dem Markt. „Statt mit dem Auto mal mit dem Fahrrad zu fahren, ist die einfachste Form von Klimaschutz“, sagt Fürmann. „Und Duisburg hat sehr schöne Ecken zum Radeln, vor allem im Sommer.“
Mit Grün-Aktion Waldstück finanzieren
Das sieht man am Nachbarstand genauso. „Big Bär Bikes“ verkauft dort seine Spezialmodelle, jedes Fahrrad mit einer individuellen Note. Mitarbeiter Ingo Tenbücken ist mit seinem eigenen Bike gekommen - einem Modell in der „Testphase“: „Es hat keine Fahrradkette, sondern Keilriemen. Es ist sauberer und man spart Kraft“, sagt Tenbücken.
Aussteller und Besucher belassen es nicht dabei, über den Umweltschutz zu reden. Wer will, kann gleich damit beginnen: Das Amt für Umwelt und Grün verkauft nämlich erstmals sogenannte Grün-Aktien. Zum Preis von zehn Euro kann man so einen Quadratmeter Waldfläche auf Duisburger Stadtgebiet finanzieren. Für einen kleinen Vorgeschmack sorgt eine improvisierte Waldlandschaft: Heimische Gewächse in der Fußgängerzone. „Wir haben in Duisburg schon viele Grünflächen“, sagt Ole Malik vom Umweltamt. „Aber wir wollen diese nicht nur erhalten, sondern weitere hinzu kommen lassen.“
56 Aktien haben zur Halbzeit des Markts bereits einen Käufer gefunden, Tendenz steigend. Der Umweltmarkt beweist: Grün ist Trendfarbe, auch in Duisburg.