Duisburg.

Die Skandal- und Krisenbaustelle Küppersmühle, Duisburgs möglicherweise gefährdetes Millionen-Projekt, beschäftigte den Rat in öffentlicher Sitzung am Montag gerade mal wenige Minuten.

Geschlagene vier Stunden harrten am Montag die beiden Gebag-Vorstände Dietmar Cremer und Marianne Wolf-Kröger aus, um zum Schluss der Ratssitzung kurz und knapp eine ganze Reihe Fragen der FDP zu beantworten, nachdem vergangene Woche bekannt geworden war, dass der Kunst-Kubus auf dem Museum möglicherweise noch mal 20 Mio teurer werden kann und die Bausumme nun bei 70 Mio Euro liegen soll.

„Ist die Gebag (noch) solvent?“, lautete eine FDP-Frage: Antwort von Dietmar Cremer: „Ja“. Nächster Versuch: Werden die Mieten deswegen erhöht?“ Antwort: „Nein“.

„So kennt man die Gebag“ , wetterte FDP-Ratsherr Wilhelm Bies nach den dürftigen Antworten. Auch zu möglichen Rückzahlungsverpflichtungen der Gebag für den Fall, dass die Verträge mit den Sponsoren aufgelöst werden sollten, hielt sich Cremer bedeckt: Es gebe keine Zahlen. Zugleich erteilte Cremer allerdings Mutmaßungen und Hoffnungen, dass das Land mit Fördermitteln beispringt, eine Absage. Man wolle das Projekt mit den bisherigen Partnern, also der Evonik und der Mäzen-Familie Ströher, vollenden. „Es gibt keine konkreten Gespräche mit dem Land“, erklärte Cremer.

Krisengespräch mit Sponsoren

Möglicherweise wird die Gebag am Dienstag hinter verschlossenen Türen in ihrem Aufsichtsrat auskunftsfreudiger. Die Sitzung war vergangene Woche auf heute verschoben worden, weil, so hieß es, noch nicht alle Zahlen zu der bekannt gewordenen Kostenexplosion vorlägen. In der Zwischenzeit hatte es auch ein Krisengespräch mit den beiden Sponsoren gegeben.

Ohne Debatte folgte der Rat einstimmig einen Antrag von SPD, Grünen und Linken, die ebenfalls durch die Presseberichte der vergangenen Woche aufgeschreckt waren und ihre Sorgen zur Zukunft der Gebag und ihrer 40.000 Mieter geäußert hatten. Nach dem Ratsbeschluss soll nun das städtische Rechnungsprüfungsamt einen Bericht zum Ausbau der Küppersmühle vorlegen und dabei die Entwicklung der Kosten, die Auswirkungen auf die Gebag und mögliche Haftungsfragen untersuchen.