Duisburg. .

Die Super-Stars Tintoretto und Jan van Dyck lagen im Keller. Das Lehmbruck-Museum zeigt ab Freitag erstmals seine Alten Meister aus den Sammlungen Welker und Houben.

Jahrzehntelang schlummerten sie in den Depots. Museumsdirektor Raimund Stecker will diesen Schätzen spendabler Duisburger Bürgertradition nach fachkundiger wissenschaftlicher Aufarbeitung zukünftig einen festen Platz zwischen der modernen Kunst seines Hauses sichern.

Damit zeigt das Museum mit 50 Werken aus der Sammlung Houben und rund 30 Werken aus der Sammlung Welker Kunst aus drei Jahrhunderten. Dazu gehören Gemälde von Tintoretto wie dessen Bild „Die Sintflut“, der „Apostel Paulus“ von Bernardo Strozzi aus dem Jahre 1640, Landschaftsbilder von Salomon von Ruysdael und die berühmte „Affenküche“ von Frans Francken aus dem Jahre 1610. Flämische und niederländische Malerei hängt neben Werken der venezianischen und oberitalienischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Dazu werden einige Skizzen Wilhelm Lehmbrucks gezeigt.

Duisburger Bürger als Paten

Die Sammlung von Johann Wilhelm Welker (1870-1962) gelangte 1965, ein Jahr nach der Eröffnung des Museums, in den Besitz des Hauses. Welker war Generaldirektor der Firma Haniel und trug seine Privatsammlung in den 20er Jahren zusammen. Wilhelm Houben (1910-1991) war ein in Duisburg geborener Sohn eines Fabrikanten, der nach seinem Studium der Kunstwissenschaften nach London emigrierte, wo er als Buchhändler arbeitete. Seine Gemälde erstand er bei Auktionen in London. 1992 bot seine Witwe, Anna Houben, dem Lehmbruck-Museum die Sammlung als Schenkung an.

Raimund Stecker würdigte die künstlerische Bedeutung der Bilder, den finanziellen Wert konnte er nicht beziffern, zumal die Sammlung zunächst aufgearbeitet, viele Bilder restauriert werden müssten. Vielleicht könnte man dafür Duisburger Bürger als Paten gewinnen, die zwischen 500 und 5000 Euro für die Restaurierung eines Gemäldes aufbringen. Stecker: „Es gilt zudem Zweifel an der Originalität einzelner Bilder auszuräumen.“