Duisburg. . Der Direktor des Lehmbruck-Museums in Duisburg, Raimund Stecker, hat einen Privatsammler von Tony Craggs Kunst gefunden. Nun hat der Gönner dem Museum Werke des Künstlers geschenkt.

Raimund Stecker findet einen Sammler und Werke von Tony Cragg für das Lehmbruck-Museum.

Die Geschichte hat märchenhafte Züge: Ein Frankfurter Rechtsanwalt, der viel Kunst kauft und Museen als Dauerleihgaben zur Verfügung stellt, überzeugt einen Freund davon, ebenfalls etwas für die Öffentlichkeit zu tun. Der Mann, der als Personalberatungs-Unternehmer wohlhabend geworden ist, entdeckt 2007 bei der Ausstellung „Tony Cragg – Das Potential der Dinge“ im Lehmbruck-Museum seine Zuneigung zu den Werken des Künstlers.

2011 besucht er das Museum erneut; die Umgestaltung, die das Haus offen und großzügig macht, gefällt ihm – und er fragt Direktor Raimund Stecker, ob er einen Cragg fürs Museum kaufen soll...

Hitliste mit 20 Werken

Das Suchen und Finden der Werke, die dem Museum überlassen werden sollen, gestaltet sich ähnlich einfach: „Wir haben uns mal in Wuppertal bei Tony Cragg getroffen, dann war ich mit dem Sammler in der Cragg-Ausstellung in Venedig“, schildert Stecker. Sein Wunsch: zwei Werke für draußen und eines für drinnen. Die Museumsleitung legt eine „Hit-Liste“ mit 20 Werken an.

„Dann trafen sich Cragg und der Frankfurter Sammler im Museum, um die Räume anzuschauen und sich zusammenzusetzen. Ich bin rausgegangen, Cragg und der Sammler haben 20 Minuten verhandelt – und dann hieß es: Das Museum bekommt die Werke 1 bis 5 von der Liste“, beschreibt Stecker den kurzen Weg zur Entscheidung.

Kunst von Anthony Cragg in Duisburg

Am Mittwoch den 23.02.2011 steht der Künstler Anthony Cragg in seiner Ausstellung im Museum Küppersmühle in Duisburg. Die Skulpturen , Zeichnungen und Grafiken aus vier Jahrzehnten sind vom 24. Februar bis zum 13. Juni 2011 im Museum zu sehen. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Mittwoch den 23.02.2011 steht der Künstler Anthony Cragg in seiner Ausstellung im Museum Küppersmühle in Duisburg. Die Skulpturen , Zeichnungen und Grafiken aus vier Jahrzehnten sind vom 24. Februar bis zum 13. Juni 2011 im Museum zu sehen. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Drei Werke bereits ausgestellt

Drei Werke sind schon jetzt in Duisburg zu finden: in der großen Ausstellung „Anthony Cragg – Dinge im Kopf“ im Museum Küppersmühle. Bei einem Rundgang mit Stecker erläutert der Lehmbruck-Chef, warum er sich diese Arbeiten ausgesucht hat. Kaum nötig, denn „Wow“ denkt oder entfährt fast jedem, der vor „Outspan 2008“ sieht. Die etwa zwei Meter hohe Skulptur aus Bronze erinnert an eine (Ohr)muschel; leuchtend gelb patiniert, ist sie ein echter Hingucker. Sie lässt Stecker davon träumen, sie vielleicht doch nicht auf dem Skulpturenhof des Museums zu zeigen, sondern auf der Wilhelmstraße. „Dort müsste sie natürlich auf einen hohen Sockel, um sie vor Beschädigungen zu schützen.“ Zweifellos wäre sie ein Blickfang für alle, die vom Hauptbahnhof Richtung Wilhelmstraße gehen – noch bevor der „David“ in Sicht kommt.

Vernissage Tony Cragg

Im Foto von links Claire Krings mit Alt Oberbürgermeister Josef Krings im Gespräch mit dem Leiter der WAZ - Redaktion Duisburg, Oliver Schmeer
Im Foto von links Claire Krings mit Alt Oberbürgermeister Josef Krings im Gespräch mit dem Leiter der WAZ - Redaktion Duisburg, Oliver Schmeer © WAZ FotoPool
Am Mittwoch, den 23.02.2011 wird am Abend im Museum Küppersmühle im Innenhafen in Duisburg die Ausstellung des Künstlers Anthony Cragg eröffnet. Zahlreiche Gäste aus der Kunstszene , Politik oder Wirtschaft kamen, um die Kunstwerke aus vier Jahrzehnten zu bewundern. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool
Am Mittwoch, den 23.02.2011 wird am Abend im Museum Küppersmühle im Innenhafen in Duisburg die Ausstellung des Künstlers Anthony Cragg eröffnet. Zahlreiche Gäste aus der Kunstszene , Politik oder Wirtschaft kamen, um die Kunstwerke aus vier Jahrzehnten zu bewundern. Fotos: Stephan Eickershoff / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
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Im Foto vorne links Raimund Stecker , Leiter des Lehmbruck Museum in Duisburg
Im Foto vorne links Raimund Stecker , Leiter des Lehmbruck Museum in Duisburg © WAZ FotoPool
Im Foto von links Kulturdezernent Karl Janssen im Gespräch mit Dr. Christoph Brockhaus vom Lehmbruck - Museum Duisburg
Im Foto von links Kulturdezernent Karl Janssen im Gespräch mit Dr. Christoph Brockhaus vom Lehmbruck - Museum Duisburg © WAZ FotoPool
Im Foto von links Anthony Cragg im Gespräch mit Dr. Jürgen Rüttgers (CDU)
Im Foto von links Anthony Cragg im Gespräch mit Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) © WAZ FotoPool
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Im Foto Mitte Oberbürgermeister Adolf Sauerland beim Rundgang
Im Foto Mitte Oberbürgermeister Adolf Sauerland beim Rundgang © WAZ FotoPool
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Im Foto von links Claire Krings mit ihrem Ehemann, Alt - Oberbürgermeister Josef Krings
Im Foto von links Claire Krings mit ihrem Ehemann, Alt - Oberbürgermeister Josef Krings © WAZ FotoPool
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Rechts der Künstler Anthony Cragg
Rechts der Künstler Anthony Cragg © WAZ FotoPool
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Im Foto von links Anthony Cragg im Gespräch mit Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) © WAZ FotoPool
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Im Foto von links Anthony Cragg im Gespräch mit Dr. Jürgen Rüttgers (CDU)
Im Foto von links Anthony Cragg im Gespräch mit Dr. Jürgen Rüttgers (CDU) © WAZ FotoPool
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"Verzerrungen und Gesichter" seien typisch für Cragg

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Von DerWesten

Die kompakte, dreiteilige, etwa 2,50 Meter hohe Skulptur „It is, it isn’“, die auch farblich einen glatten, schimmernden Bronze-Ton zeigt, soll auf den Skulpturenhof des Museums, der neu gestaltet wird. Sie zeigt die dynamischen „Verzerrungen und Gesichter“, die für Cragg typisch sind, so Stecker.

Der filigranere „Runner“ findet auch wegen der zu den Räumlichkeiten passenden Proportionen seinen Platz im Innern des Museums. Ein ähnlich „nachdrückliches, unglaublich komplexes Werk“ stehe auch im Louvre, sagt Stecker. Auch bei dieser Skulptur ergeben sich aus unterschiedlichen Perspektiven ganz verschiedene Ansichten: Profile, Köpfe, Figürliches, das auseinanderzustreben scheint.

Schließlich gibt es eine ganz neue Werkreihe aus Vollstahl arbeitet. Der Stahl wird in Tonformen gegossen und rostet. Diese Arbeiten, die nicht die perfekte, glatte Oberfläche der Bronzen haben, werden im Museum Küppersmühle zum ersten Mal ausgestellt. Ein solches Werk gehöre „selbstverständlich“ in ein Duisburger Museum, so Stecker.