Duisburg. . Mit hunderten Gästen wurde am Mittwochabend die große Werkschau mit Arbeiten des renommierten Bildhauers Tony Cragg im Museum Küppersmühle eröffnet. Die Ausstellung “Dinge im Kopf“ bringe Glanz nach Duisburg, freute sich Marketingchef Uwe Gerste.
„Wo ist Tony?“, ruft Küppersmühle-Museumschef Walter Smerling und bleibt zunächst ungehört. Zu voll, zu laut ist es am Mittwochabend im Foyer zur Ausstellungseröffnung der „Dinge im Kopf“, die Anthony Cragg mit seinen Skulpturen in Form gebracht hat.
Vernissagen, da denkt man an kleine Kreise Kunstbeflissener im Small-Talk bei Häppchen und Sekt. Im Museum Küppersmühle gerät die Ausstellungseröffnung zum sich drängendem Publikumsrenner. Bis in den Vorraum zwängt sich das interessierte Museumsvolk in Hunderterzahl. Tony Cragg, der Kunststar -- die Küppersmühle der Ort, wo er zu sehen ist.
Eröffnung der Ausstellung von Anthony Cragg
„Ja, das kommt vor“, lächelt der 61-jährige Rektor der Düsseldorfer Kunstakademie mit angeborenem britischen Understatement und schreibt ebenso freundlich wie geduldig schwungvolle Autogramme. Nicht auf die nackte Haut, aber auf Plakate, Kataloge, Einladungskarten.
„Das bringt Glanz nach Duisburg“
In der gläsernen Pyramide im Louvre stehen seine Werke und nun, rund 60 an der Zahl, in der Küppersmühle und die Feuilletons der großen Blätter beschreiben die „fabelhafte“ (FAZ) Schau. „Das bringt Glanz nach Duisburg“, freut sich Duisburgs Marketingchef Uwe Gerste.
Mit geradezu sinnlichem Genuss schieben sich die Kunstmassen, nachdem die Bestuhlung weggeräumt und die Schau freigegeben ist, an Graggs Skulpturen vorbei, umschreiten sie und suchen die Gesichtsprofile in den sich scheinbar spielerisch bewegenden Statuen aus Holz, Bronze oder Eisen, „Ich habe meine Kamera vergessen“, stöhnt eine Besucherin und greift daher ins Portemonnaie für den Katalog.
Kunst von Anthony Cragg in Duisburg
„Die halbe Düsseldorfer Kunstszene ist da“, meint ein Kenner. Und die Akademie-Riege fast vollzählig. Autokennzeichen künden zudem von dem großen Radius, den die Cragg-Schau zieht, durchs Revier und weit darüber hinaus. Auch prominente „Ex“ zieht es in den Innenhafen: Den Ex-Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper, den Ex-CDU-Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers. Der spät heraneilende Oberbürgermeister Sauerland fand mit seinem Roller immerhin problemlos einen Parkplatz. Mit 140 VIPs zieht ein erlesener Kreis zu späteren Stunde dann zum Essen in die Faktorei.
Vorher streift Lehmbruck-Museums-Chef Raimund Stecker mit Cragg noch durch die Ausstellungsräume, lässt sich zeigen, welche Skulpturen bald sein Museum und den Kantpark zieren, weil ein ungenannter Mäzen dem Museum Gutes tut und sechs Arbeiten sponsert. Eine aufmerksame Aufsicht mahnt Stecker dabei, die Werke nicht zu berühren. Der meint: „Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten“.