Duisburg. .

Duisburg ist eine Stadt mit zwei Bischöfen: Walsum und die andere Rheinseite gehören zum Bistum Münster, „Alt-Duisburg“ zum Bistum Essen. Der ehemalige Weihbischof von Münster, Franz-Josef Overbeck ist also für einen Teil der Duisburger Katholiken ein alter Bekannter. Seit Oktober 2009 ist er Bischof von Essen und kam am Mittwoch zu seinem offiziellen Antrittsbesuch ins Duisburger Rathaus, wo er sich auch ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) zeigte sichtliche Freude, dass „mein (Walsumer) Weihbischof“ jetzt als Bischof von Essen im Rathaus offiziell zu Gast war. In seiner Begrüßungsrede unterstrich Sauerland, dass Solidarität in Duisburg eine wichtige Rolle spiele. In Anspielung auf das verlorene Pokalspiel gegen Schalke und die zehnminütigen Beifallsbekundungen der Duisburger Fans für die Mannschaft trotz der Niederlage sagte er, dass Solidarität in Duisburg eben auch dann eine Rolle spiele, wenn mal was daneben gegangen sei.

"Seelsorger des Bistums"

Bischof Overbeck, den Sauerland als „Seelsorger und Spitzenmanager des Bistums“ bezeichnete, erinnerte in seiner Ansprache an den Gedenkgottesdienst für die Opfer der Loveparade in der Salvatorkirche gemeinsam mit Präses Nikolaus Schneider. Dass zu seinem Antrittsbesuch auch Vertreter anderer Religionsgemeinschaften ins Rathaus gekommen seien, freue ihn. Beim Thema Integration sehe er das Bistum und Duisburg gut aufgestellt, um einer „drohenden Radikalisierung“ zwischen den Religionen entgegenzuwirken.

Eine wesentliche Aufgabe sieht Bischof Overbeck darin, für junge Leute sichere und zukunftsträchtige Arbeitsplätze zu schaffen, damit sie Familien gründen und ihnen Ein- und Auskommen gesichert werden können.

Den Vergleich des Oberbürgermeisters mit dem Pokalspiel nahm der Bischof schließlich auf: Das Verhalten der Fans in Berlin habe das gute Miteinander im Ruhrgebiet gezeigt. Und: Mit Anstand verlieren zu können, zeige menschliche Größe.