Duisburg. .
Eigentlich wollte er immer schon mit Tieren arbeiten. Gelandet ist er jedoch beim Gemüse. Andy Enninghorst (33) betreibt einen Bioland-Bauernhof und ist mit ganzem Herzen bei der Sache.
„Für mich ist das nur ein Nebenerwerb“, erklärt er, „aber es ist eine schöne Abwechslung zu meiner Arbeit im Büro“. Der gelernte Diplom-Ingenieur berät hauptberuflich den Einzelhandel und Lieferanten im Lebensmittelbereich. Nach der Arbeit geht es raus auf sein Feld in Röttgersbach. Hier baut er seit 2000 Gemüse an. Mit Salat fing damals alles an. „Ich habe Agrarwissenschaften in Bonn studiert und währenddessen hat sich die Idee entwickelt, selber anzubauen.“ Die Großeltern besaßen Felder in Röttgersbach, die jahrelang an andere Bauern verpachtet waren. Hier begann Enninghorsts Karriere als Bio-Landwirt.
Der eigene Hofladen ist samstags geöffnet
Wenn er Freitags um 16 Uhr aus Bonn zurückkam, ging er gleich auf seine Ländereien: „den Salat wässern“. Eines Montags stellte er zum ersten Mal ein Schild auf: „Diesen Freitag frischer Salat“. Als fünf Tage später direkt zwei Leute da standen, um einzukaufen, motivierte das den jungen Bauern sehr.
Goldener Windbeutel 2011
Mittlerweile bewirtschaften Andy Enninghorst und sein Team rund drei Hektar Fläche. Er baut Erdbeeren, Salat, Kartoffeln, Fenchel, Kürbis und Zucchini an und hält außerdem Hühner. Seine Waren verkauft er Donnerstag und Samstag auf dem Wochenmarkt in Stadtmitte, außerdem hat er einen Stand auf den Oberhausener Märkten und beliefert Bioläden. Wer das Gemüse direkt vor Ort kaufen möchte, hat dazu samstags die Gelegenheit. Von 10 bis 13 Uhr bietet der Landwirt seine Waren im Laden direkt auf dem Bauernhof feil. Dort gibt es außerdem noch Kräuter, Gurken, Kohl und viele weitere Gemüsesorten von Partnerbetrieben zu kaufen – natürlich alles nach den Standards der ökologischen Landwirtschaft angebaut. „Man kann bedenkenlos vom Feld naschen“, nennt Enninghorst als Grund, warum er die Bio-Landwirtschaft bevorzugt. „Mein zweijähriger Sohn geht nach hinten und pflückt sich Erdbeeren und ich muss mir keine Gedanken machen, weil bei uns nicht gespritzt wird“, erklärt er.
Die Nachfrage nach Enninhorsts Lebensmitteln ist groß. Besonders in Zeiten von Lebensmittelskandalen rennen ihm die Kunden das Haus ein. „Beim Dioxin-Skandal ging die Nachfrage nach Eiern drastisch nach oben. Nach drei Monaten legt sich das meist wieder, aber einige der Kunden bleiben danach Stammkunden“. In den nächsten Jahren plant er daher, seine Nutzflächen noch zu vergrößern. Momentan ist er jedoch erstmal mit einem Plan beschäftigt, um den Kundenservice zu optimieren.: „Es soll bald einen Abo-Service für unser Bio-Gemüse geben“. Kunden können dann Bestellungen aufgeben und bekommen die Lebensmittel direkt ins Haus geliefert.