Duisburg. . Duisburgs Gewässer locken bei sommerlichen Temperaturen - sie sind aber auch lebensgefährlich, wie sich am Wochenende leider wieder zeigte. Die Stadt weist darauf hin, dass nur drei Seen zum Baden freigegeben sind. Vor allem Baggerseen sind tückisch.

Ein Mann im Toeppersee ertrunken, ein weiterer im Masurensee vermisst (und jetzt hoffentlich bei bester Gesundheit): Duisburgs Gewässer sind verlockend bei sommerlichen Temperaturen, aber auch lebensgefährlich.

Schwimmen lernen, das ist die beste Prophylaxe“, mahnt DLRG-Sprecher Wolfgang Worm angesichts der Meldungen vom Wochenende. Und die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass nur drei Seen zum Baden freigegeben sind, nämlich Kruppsee, Wolfsee und Großenbaumer See. „Alle anderen Seen sind nicht als Badegewässer zugelassen“, heißt es im Rathaus.

Zum Baden freigegeben

Vor allem Baggerseen sind tückisch. Wird noch nach Kies gebaggert am Gewässer, drohen im und am Wasser Erdbewegungen, warnt der DLRG-Sprecher. Meist sei das Wasser nur am Rand des Sees flach, einen Schritt weiter könne es etliche Meter tiefer sein. Und: Baggerseen sind häufig recht kühl, die Temperaturen schwankend – ein Risiko für den Kreislauf. Eine Worm-Warnung, die für alle Gewässer gilt: Nie mit Kopfsprung ins Nass, an flachen Stellen drohten schwerste Verletzungen mit Folgen bis hin zur Querschnittslähmung.

Verlockend sieht der Rhein oft aus, an dem wie auch an der Ruhr das Baden in weiten Bereichen nicht verboten ist. Dennoch empfiehlt Worm: Draußen bleiben! „Ein äußerst gefährliches Vergnügen“ sei derzeit der Rhein mit seinem Niedrigwasser. Mancherorts führe nur noch die Fahrrinne Wasser. Dort herrsche aber eine starke Strömung, die auch gute Schwimmer mitreißen kann: „Es besteht höchste Lebensgefahr.“

Schiffe sind Gefahrenquellen

Auch vorbeifahrende Schiffe bergen Gefahren: Sie lassen zuerst den Wasserstand am Ufer absinken, dann kommt das Wasser mit Wellen und Wucht zurück, um anschließend zurückzufließen. Dadurch können auch Erwachsene in die Fahrrinne gesogen werden. Verboten ist das Bad im Rhein-Herne-Kanal mit seinem regen Schiffsverkehr.

Vor allem an Eltern appelliert die DLRG: „Kinder gehören in Rheinnähe immer an die Hand ihrer Eltern. Es ist nicht ausreichend, Kinder in Ruf- oder Sichtweite zu beaufsichtigen. Zu schnell vergessen sie im Spiel Zeit, Raum und gut gemeinte Ermahnungen.“

Und wenn doch jemand ins Wasser gefallen ist? Einen Stock reichen oder eine Jacke zum Festhalten, Notruf absetzen. Und wenn’s einem selbst passiert ist? Im Rhein nicht gegen die Strömung anschwimmen: „Das schafft keiner.“ Abtreiben lassen und sehen, wo man gefahrlos an Land kommt. Und auf sich aufmerksam machen, damit Passanten oder Schiffsbesatzungen Hilfe holen können.