Duisburg. . Zum Auftakt des Ostermarsches Rhein-Ruhr in Duisburg forderten die Demonstranten den Abzug aus Afghanistan, Frieden in Libyen und ein Ende der Kernkraft. Insgesamt kamen 250 Menschen zur Auftaktveranstaltung in die Innenstadt.
Krieg und Atomkraft: zwei Themen, die aktueller nicht sein könnten. In Afghanistan kämpfen Deutsche Soldaten, in Libyen fliegen Nato-Kräfte Luftangriffe, Bodentruppen könnten folgen. Gleichzeitig hat im japanischen Fukushima das größte Atomunglück seit 25 Jahren stattgefunden. In diesem Umfeld riefen das Friedensforum Duisburg, die Deutsche Friedensgesellschaft und Atomkraftgegner zum traditionellen Ostermarsch auf. Rund 250 Menschen folgten dem Ruf und kamen zur Auftaktveranstaltung Ostersamstag in die Innenstadt.
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Der Krieg in Libyen war auch ein Thema vom Hauptredner Martin Hantke vom Verein „Informationsstelle Militarisierung“. In deutlichen Worten warf er dabei den Medien eine einseitige Berichterstattung und sogar Vertuschung vor. „Wir sollen nichts über den Schrecken und das Leid erfahren, das wir dorthin bringen.“ Weiter sagte Hantke, dass eher geopolitische und ökonomische Ziele der Grund für den Krieg seien, als humanitäre Hilfe. „Der Libyenkrieg ist ein Bombengeschäft für die Rüstungskonzerne.“ Generell sei eine militärische Intervention der falsche Weg. Auch die Frage der Atomenergie behandelte er in seiner Rede. Unter Applaus und „Abschalten, Abschalten“-Rufen der Zuhörer forderte er „E.ON und RWE das Handwerk“ zu legen. Die Atomfrage sei letztlich auch eine Friedensfrage. Eine rein friedliche Nutzung der Atomkraft sei nicht möglich. Außerdem müssten alle Atomwaffen von deutschem Boden verbannt werden.
Atomkraft lag besonders am Herzen
Die Rede kam insgesamt sehr gut an, gerade wenn es um Kernenergie ging. So war das Thema Atomkraft für viele der Besucher dann auch von besonderem Interesse. Mary Spoden, die das letzte Mal in den 80er Jahren auf dem Marsch war, meinte: „Ich bin gegen die Atomlobby und möchte die Atomgegner unterstützen.“ Genau wie Marion Langenfurth: „Ich bin wegen Fukushima hier. Das ist mein erstes Mal.“ Gleichzeitig war sie erstaunt, wie viele Informationen sie noch durch die Veranstaltung bekam.
Obwohl die Veranstalter selbst mit höchstens 200 Besuchern gerechnet hatten, hätten sich die Teilnehmer mehr Zulauf gewünscht. Langenfurth: „Ich finde es schade, dass nicht zehnmal so viele gekommen sind.“ Den Marsch durch die Innenstadt begleiteten dann noch etwa 140 Menschen zur Abschlussveranstaltung am Averdunkplatz. Dort forderte Eberhard Przyrembel von Pax Christi Austritt aus der NATO, Abrüstung und Entmilitarisierung.