Duisburg/Düsseldorf. . 250 Demonstranten forderten beim Ostermarsch durch die Duisburger Innenstadt den sofortigen Atomausstieg sowie die Vernichtung sämtlicher Atomwaffen. Hauptredner sprach beim Thema Libyenvon einer „Propagandamaschine, die den Kriegslügen dient.

Mit rund 250 Teilnehmern ist am Samstag in Duisburg der traditionelle Ostermarsch Rhein/Ruhr gestartet. Die Demonstranten forderten den sofortigen Atomausstieg sowie die Vernichtung sämtlicher Atomwaffen. Zugleich verlangten sie den Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan und kritisierten das Vorgehen der NATO in Libyen. Aufgerufen zu dem dreitägigen Marsch durch das Ruhrgebiet hatten die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG) und Anti-Atomkraft-Initiativen.

Bei der Auftaktveranstaltung am Duisburger Kuhtor warf Hauptredner Martin Hantke vom Verein „Informationsstelle Militarisierung“ den westlichen Ländern vor, im Libyen-Krieg durch Vertuschen zu manipulieren. „Die Bilder der zivilen Bombenopfer bekommen wir hier in den Medien nicht zu sehen“, sagte Hantke. Er sprach von einer „Propagandamaschine, die den Kriegslügen dient“.

„Atomwaffen abschaffen - Atomkraftwerke abschalten“

„Wir sollen nichts über das Leid der Menschen in Libyen erfahren“, kritisierte Hantke. Vielmehr gehe es nur darum, die „Fiktion der humanitären Hilfe“ aufrecht zu erhalten.

Es gebe einfach keinen „chirurgisch sauberen Krieg“, auch wenn die NATO das so darstelle, fuhr Hantke fort. So stehe in Libyen nicht die Hilfe im Vordergrund, sondern ein rein ökonomisches Interesse. „Humanitäre Absichten sind die besten Gründe, um geostrategische Ziele zu rechtfertigen“, sagte Hantke.

Der Friedensaktivist sprach sich zudem deutlich gegen eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aus. Es gelte, den Energiekonzernen endgültig das Handwerk zu legen. Der Ostermarsch steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gegen die Bundeswehr im Einsatz - Raus aus Afghanistan! Atomwaffen abschaffen - Atomkraftwerke abschalten!“.

Fahrradkorso nach Bochum

Im Anschluss zogen nach Polizeiangaben noch rund 140 Demonstranten durch die Duisburger Innenstadt zur Abschlusskundgebung. Hier forderte Eberhard Przyrembel von Pax Christi den Austritt Deutschlands aus der NATO sowie Abrüstung und Entmilitarisierung. Krieg sei der Tod der Menschlichkeit, sagte Przyrembel. Deshalb gehöre das Militär als „politisches Instrument“ abgeschafft.

Der Ostermarsch Rhein/Ruhr zählt zu den größeren der bundesweit insgesamt 60 bis 80 politischen Aktionen rund um die Feiertage. Von Duisburg und Düsseldorf, wo am Mittag eine weitere Auftaktkundgebung stattfand, geht es weiter mit einem Fahrradkorso nach Bochum. Der Marsch für den Frieden endet am Ostermontag in Dortmund. Die Veranstalter rechnen mit insgesamt mehr als 3.000 Teilnehmern.

Ihren Ursprung hat die Bewegung in den 1950er Jahren in Großbritannien. Seither gehen zu Ostern in verschiedenen Ländern Zehntausende von Menschen auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren. Der erste Ostermarsch in Deutschland fand Anfang der 1960er statt. (dapd)