Duisburg. .

Die Ereignisse in Japan bewegen auch die Menschen in Duisburg. Spontan versammelten sich Samstagabend rund 40 Demonstranten vor dem Hauptbahnhof und zogen zum Forum. Eine Forderung der Protestler: sofortige Abschaltung aller Atomkraftwerke weltweit.

Die Duisburger Linke hatte am Nachmittag über Facebook zu dem Protest aufgerufen und viele geübte Demonstranten, etwa von der MLPD, Teilnehmer der Montagsdemos, aber auch politisch interessierte Studenten fanden sich ein. Teilweise haben sie auch über eine klassische Telefonkette von der Aktion erfahren. Die spontan gemalten Plakate zeigten Kreuze und verglichen die Tragödie von Fukushima schon mit Tschernobyl. Auch Flaggen mit der Sonne, dem Markenzeichen der Anti-Atom-Bewegung, wehten im lauen Frühlingswind.

Druck von der Straße soll Politiker aufrütteln

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    „Wir haben heute den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher gesessen und die Ereignisse verfolgt. Es ist schlimm genug, dass wir für Japan nichts tun können, aber die Katastrophe zeigt, dass wir uns in Deutschland ebenso mit der Frage der Atomkraftwerke beschäftigen müssen“, betont Peter Römmele. Der 33-jährige Thyssen-Krupp-Mitarbeiter ist sich sicher, dass sich auf politischer Ebene nichts ändern wird. „Das geht nur über den Druck der Straße“, sagt er kämpferisch. Davon ist auch Politik-Student Malte Albrecht (23) überzeugt: „Das ist das einzige Mittel, sich individuell zu solidarisieren.“ Eskortiert von der Polizei zogen die Protestler friedlich zur Königstraße. Dabei appellierten sie an die Politik und insbesondere an Bundesumweltminister Röttgen, in Deutschland die Atomkraftwerke abzuschalten.

    Am Montagabend wollen die Teilnehmer der Montagsdemo das Thema wieder auf die Tagesordnung setzen. Am Sonntagmittag soll es auch in Bochum eine Anti-Atomkraft-Demonstration geben. Das wird auf der Website www.bo-alternativ.de angekündigt.