Duisburg. . Die Veranstalter des Ostermarsches in Duisburg wollen auch dieses Jahr wieder für den Frieden und gegen Kriege, Militarisierung und Atomwaffen demonstrieren. Dabei hoffen sie auf etwa 150 bis 200 Teilnehmer.
Sie sind nicht müde, aber älter geworden: Die Veranstalter des Ostermarsches in Duisburg. Und weniger kämpferisch für ihr Überzeugung als früher sind sie auch nicht. Christian Uliczka, Else Heiermann, Joachim Glund, Gisela Stücke und Eberhard Przyrembel vom Friedensforum Duisburg hoffen wie jedes Jahr darauf, dass „so rund 150 bis 200“ Teilnehmer am Ostermarsch teilnehmen.
Grund genug liefern nach Ansicht von Christian Uliczka allein schon die Kriege in Libyen und in Afghanistan. Der (Nato-)Einsatz im UN-Auftrag in Nordafrika habe die Planungen zum diesjährigen Ostermarsch überholt, dessen Motto lautet: Bundeswehr raus aus Afghanistan, Atomwaffen raus aus Deutschland, Deutschland raus aus der Nato und Atomkraftwerke abschalten. „Selten war ein Text zum Aufruf so weit der Aktualität hinterher.“
"Ein Thema, das keiner offen anspricht"
Hauptredner bei der Auftaktveranstaltung am Karsamstag am Kuhtor ist Martin Hantke vom Verein „Informationsstelle Militarisierung“, der sich mit den Plänen zum Einsatz der Bundeswehr im Innern befassen wird. „Ein Thema, das keiner offen anspricht, aber von einigen Kräften angestrebt wird“, so Uliczka. Das Friedensforum stelle in der Berichterstattung über die Kriegseinsätze eine zunehmende „Friedensferne“ fest: Es gebe kaum kritische Stimmen und es herrsche eine zunehmende Leichtfertigkeit im Umgang mit diesem Thema: „Warum wurde ein neuer Krieg entfesselt ohne zuvor den Versuch zu unternehmen, zu verhandeln?“ Der Westen, so der Vorwurf, versuche den Konflikt nur in seinem Sinne zu lösen ohne zu wissen, wer denn überhaupt die Aufständischen sind.
Die Entscheidung des Außenministers, sich im Sicherheitsrat der Stimme zu enthalten, sei richtig gewesen, denn „Bündnistreue“ stehe nicht über die Maßgaben des Grundgesetzes, das der Bundeswehr einen reinen Verteidigungsauftrag zuschreibe.
Friedensmarkt und Kundgebung
Dass die Aktivisten des Friedensforums in die Jahre gekommen sind und jüngere Leute in ihren Reihen eher Mangelware sind, führt Joachim Glund darauf zu rück, dass es in den 70er- und 80er Jahren eine konkrete Bedrohungslage durch den Ost-West-Konflikt gegeben habe. „Heute ziehen andere Themen bei den Jugendlichen.“ Dass da jedoch auch das politische Bewusstsein wieder wachse, hätten aber die Beteiligung vieler junger Menschen bei Protesten gegen den Afghanistan-Krieg und die Studentenproteste gezeigt.
In der Zeit von 10.30 bis 12 Uhr finden Karsamstag am Kuhtor in der Innenstadt Friedensmarkt und Kundgebung statt. Einen musikalischen Beitrag liefert „Die Bandbreite“. Um 12 Uhr ziehen die Teilnehmer zunächst über Sonnenwall, Friedrich-Wilhelm-, Düsseldorfer- und Königstraße zum Averdunk-Platz, wo um 13 Uhr Eberhard Przyrembel (Pax Christi) sprechen wird. Danach werden viele Teilnehmer mit dem Zug zum Ostermarschauftakt nach Düsseldorf fahren.