Duisburg. Atomkraftgegner haben am Montag in Duisburg gegen Kernenergie demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der Grünen. Von den Wahlsiegen euphorisiert, hofft die Partei nun auf möglichst großen Zulauf bei der Anti-Atom-Demo am kommenden Samstag in Essen.

„Abschalten, abschalten!“ Es gibt kaum einen Ruf, der in diesen Tagen öfter durch die Straßen der Republik hallt als dieser. So auch gestern Abend in der Duisburger City. Nach der Atomkatastrophe in Japan und aufgrund der in die Kritik geratenen Energiepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung hatten die Grünen zur Teilnahme an einer Mahnwache aufgerufen. 150 Akw-Gegner machten am Lebensretter-Brunnen ihrem Unmut Luft und forderten ein schnelles Aus für die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke.

Euphorie unter den Grünen

Unter den Grünen herrschte einen Tag nach den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz noch Euphorie. Die Wahlerfolge der Parteikollegen im Südwesten wurde gefeiert. „Ich habe mich tierisch gefreut und finde es super, dass es bald den ersten Ministerpräsidenten aus den Reihen der Grünen geben wird“, sagte Ralf Welters aus dem Ortsverein Walsum. „Wir hoffen, dass die Begeisterung und der Protestwillen auch auf die Duisburger Bevölkerung überschwappt. Diese Proteste wollen wir über die nächsten Wochen und Monate aufrechterhalten.“

Paul Moses ist Koordinator des Umweltforums Duisburg. Auch der 86-Jährige setzt sich dafür ein, dass die regenerativen Energien schneller als bislang geplant die Hauptrolle im deutschen Energie-Mix spielen. Die Ruhr-SPD und der Bezirksverband der Grünen haben zudem zur Teilnahme an einer Anti-Atom-Demo in Essen aufgerufen. Diese findet am Samstag, 2. April, auf dem Willy-Brandt-Platz (gegenüber vom Essener Hauptbahnhof) statt. Beginn: 13 Uhr.