Duisburg. .

Um 11.38 Uhr war der im Autobahnkreuz Duisburg-Süd gefundene Weltkriegs-Blindgänger entschärft. A524, A59 und B 288 wurden wieder freigegeben. Die Verkehrsbehinderungen waren laut Polizei „gleich Null“. Augenzeugen berichten dennoch von Stau.

Diesmal war die Vorbereitung einfach – zumindest für die Stadt: Um Punkt 11 Uhr konnten die Feuerwerker der Bezirksregierung im Autobahnkreuz Duisburg-Süd mit der Entschärfung eines amerikanischen Fünf-Zentner-Blindgängers aus dem zweiten Weltkrieg beginnen. Die Evakuierungszone war menschenleer, die sonst manchmal durch verwirrte, renitente oder trödelnde Anwohner verursachten Verzögerungen entfielen. Denn das Gebiet im Umkreis von 250 Metern um den Fundort ist unbewohnt. Und in der Sicherheitszone, in der sich im Abstand von 250 bis 500 Metern zum Blindgänger niemand im Freien aufhalten durfte, gibt es lediglich einen Reitstall. Von daher: Alles locker für die Stadt diesmal – soweit man das bei einer Bombenentschärfung eben behaupten kann. Um 11.38 Uhr dann gab’s Entwarnung: Die Bombe war entschärft. Alle gesperrten Straßen konnten wieder freigegeben werden.

Seit 10.45 Uhr waren die A524, die A59 und die B288 zum Teil dicht. Und schon seit kurz nach 10 Uhr war auf Duisburger Stadtgebiet Teile der Buscher Straße und des Verloher Kirchwegs war ab der Düsseldorfer Landstraße/B 8 unpassierbar. Im Düsseldorfer Norden wurden ebenfalls Straßensperren errichtet: eine am Koenenkampweg in Höhe der Zufahrt zum Gut Klein-Winkelhausen sowie eine am Verloher Kirchweg in Höhe des Gutes Groß-Winkelhausen.

Sperrung später als sonst üblich

Der Verkehr im Stadtrandgebiet lief weitgehend normal, bestätigten Stadt und Polizei unisono: „Das sind ja auch nur wenige Straßen.“ Dass die Sperrung der Autobahnen und der Bundesstraße so spät erfolgte – normal wäre eigentlich 10 Uhr gewesen – war laut Stadtsprecher Peter Hilbrands der Tatsache geschuldet, dass es sich um die wichtigen Pendlerstrecken zwischen Düsseldorf und Duisburg handelt. Die wollte man nicht früher dicht machen als nötig. Der Verkehr sei nach Errichtung der Sperren zwar langsamer gelaufen – aber größtenteils doch noch geflossen. Im Nachhinein formulierte es die Autobahnpolizei so: „Die Verkehrsauswirkungen hielten sich gen Null.“ Augenzeugen, die vor Ort waren, schätzen die Lage jedoch anders ein: Es habe sich schon „ganz ordentlich gestaut“.

Der Blindgänger im Autobahnkreuz Süd war der elfte Bombenfund in Duisburg in diesem Jahr – mehr als doppelt so viele Bomben wie sonst im Jahresschnitt wurden schon ausgegraben, „und das Dutzend machen wir sicher auch noch voll“, so der Stadtsprecher. Grund für die Menge? „Es wird einfach mehr gebaut“, so Hilbrands. Konjunkturpaket II sei Dank. Im Rathaus sehe man den Entschärfungsterminen mittlerweile mit einer gewissen Gelassenheit entgegen – aus der Menge erwächst eben auch eine gewisse Routine.

Eine kleine Besonderheit brachte die Bombe dennoch mit sich: Dieses mal entschärfte nicht Peter Giesecke, der bisher alle 2010 in Duisburg gefundenen Bomben unschädlich machte. Sondern sein Kollege Frank Höpp übernahm. Grund: Höpp war am Montag, als die Bombe gefunden wurde, im Bereitschaftsdienst, wurde ergo nach Duisburg beordert – und wer einen Bilndgänger begutachtet, der entschärft ihn letztendlich auch.