Duisburg. . Zu viel Lärm schadet der Gesundheit. Deshalb sollen mittels Aktionsplänen Maßnahmen für die verschiedenen Duisburger Stadtteile entwickelt werden, um die Geräuschkulisse zu senken. Auch Bürger können sich beteiligen.
Lärm macht krank. Die Erkenntnis ist nicht neu. Doch Rechnung wird ihr häufig nicht getragen. Gerade Duisburg ist als Industriestandort und Logistik-Drehkreuz eine lärmgeplagte Stadt und musste bereits 2007 eine Lärmkartierung des gesamten Stadtgebiets vornehmen.
Doch nur zu wissen, wo es laut ist, hilft niemandem. Deshalb gibt es sogenannte Lärmaktionspläne für jeden Stadtbezirk, in denen Maßnahmen aufgezeigt werden, wie die Geräuschkulisse gesenkt werden könnte. Hier können sich auch die Bürger beteiligen, in der Hoffnung künftig ruhiger zu leben. Zumindest theoretisch, denn im Gegensatz zur Luftreinhaltung, bei der eine EU-Richtlinie Grenzwerte festgeschrieben hat, gibt es diese Grenzwerte bei der EU-Umgebungslärmrichtlinie nicht. Die Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen liegt im Ermessen der Kommune - und Duisburg ist arm wie eine Kirchenmaus.
Alle Pläne bis Jahresende
In Meiderich (26 Belastungsschwerpunkte), Hamborn (14 Belastungsschwerpunkte), Walsum (10 Belastungsschwerpunkte) und Ruhrort (5 Belastungsschwerpunkte) wurde die Bürgerbeteiligung bereits im letzten Frühjahr durchgeführt. Zurzeit können die Duisburger die Pläne für Homberg und Baerl (10 Belastungsschwerpunkte) einsehen und selbst Vorschläge machen.
Die Bürgerbeteiligung für den Stadtbezirk Mitte, der mit 62 Belastungsschwerpunkten Spitzenreiter ist, soll Mitte 2011 stattfinden. Danach kommen Rheinhausen (13 Belastungsschwerpunkte) und Süd (6 Belastungsschwerpunkte). Bis Jahresende sollen alle Pläne aufgestellt sein.
Hitliste der meistbefahrenen Straßen
Wie nötig es ist, den Kampf gegen den Lärm aufnehmen, zeigt die Lärmkarte der Stadt aus dem Jahr 2007. Danach sind neun Quadratkilometer von Duisburgs Fläche im Jahresschnitt mit mehr als 75 Dezibel durch den Straßenverkehr belastet. Zum Vergleich: Bei mehr als 85 Dezibel muss auf der Arbeit zwingend ein Gehörschutz getragen werden. Bei diesen Flächen handelt es sich vor allem um Bereiche rund um die Autobahnen im Stadtgebiet. Experten schätzen, dass in diesen Gebieten rund 2200 Menschen leben.
Es gibt auch eine Hitliste der meistbefahrenen Straßen auf Duisburger Stadtgebiet aus dem Jahr 2007. Nach den Autobahnen A 3, A 40, A 42 und A 59, sind dies die Friedrich-Ebert-Straße in Walsum, die Moerser Straße in Rheinhausen, die Ruhrorter Straße in Mitte und Homberg/Ruhrort, die Duisburger Straße in Hamborn, die Mülheimer Straße in Mitte und die Plessingstraße in Mitte.