Duisburg. .

Die Geschichte spielt am Schlachthofgelände in Meiderich. Und sie begann vor zwei Jahren. Da beschwerte sich ein Nachbar über nächtliche Ru­hestörung durch Lkw-Verkehr von der Bronkhorststraße aus.

Betreiber des Schlachthofs ist die städtische Tochter Frischekontor Duisburg GmbH. Insgesamt sind aber rund zehn verschiedene Firmen auf dem Gelände nachts mit Fleischverarbeitung beschäftigt. 350 Arbeitsplätze sind damit verbunden. Der Standort ist rund 100 Jahre alt.

Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool
Foto: Lars Fröhlich / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

„Wir haben damals aufgrund der Beschwerde in Ab­stimmung mit dem Kommunalen Umweltamt einen Gutachter mit Lärmmessungen beauftragt“, berichtet jetzt Peter Joppa, Geschäftsführer vom Frische-Kontor. Ergebnis: „Es gab leichte Überschreitungen der zulässigen Lärmwerte“, so Joppa weiter.

Eine Lösung musste gefunden werden, denn eine Lärmschutzwand war erforderlich. Da die fleischverarbeitenden Firmen auf dem Gelände je­doch gelegentlich wechseln, das Problem in wenigen Jahren also von selbst verschwinden könnte, entschied man sich dazu, es mit einer Abschirmung mit Hilfe von Containern zu versuchen. Im Amtsdeutsch nennt man das eine „temporäre Wand“.

„Mit hervorragenden Ergebnissen“, betont Joppa nach anderthalb Jahren. „Alle wa­ren mit der erreichten Reduzierung des Lärms zufrieden.“ Nicht aber mit dem Anblick der neuen Container-Wand. „Ob­wohl wir solche Container an vielen Stellen im Stadtgebiet haben“, sagt der Frische-Kontor-Chef. Derselbe Nachbar, den einst der Lärm gestört hatte, habe sich jetzt erneut beschwert: nun, weil ihn der Anblick der Container stört. Aber auch andere Nachbarn hätten das kritisiert.

Und mit dem Problem sah sich jetzt die Bezirksvertretung Meiderich/Beeck konfrontiert. Sie sollte einer Er­weiterung der „temporären Wand“ zustimmen. Aber dazu konnten sich die Bezirksvertreter vorerst nicht durchringen. Sie vertagten die Angelegenheit am Ende.

„Es war nur als Erstmaßnahme gedacht, jetzt aber dauerhaft“, wunderte sich Ulrich Lüger (CDU). Bezirksamtsleiter Ralph Cervik klärte über die Hintergründe auf. „Die Wand wird farblich anders ge­staltet“, stellte er in Aussicht. Jetzt hätten sich aber Nachbarn gefunden, die den Lärm weniger schlimm als die Wand fänden. Sprich: Menschen, die die Wand lieber wieder komplett loswerden wollen. So eine Containerwand sei aber zulässig, betonte er. „Es geht aber auch ums Sonnenlicht“, wandte Rats­herr Bruno Sagurna (SPD) ein. Es könne doch nicht sein, dass es so eine ganz billige Lösung gebe. „Jetzt se­hen die anderen die Sonne nicht mehr.“ Sagurna forderte Informationen über das Lärmgutachten.

Frische-Kontor-Chef Peter Joppa will zur zweiten Lesung des Bauantrags selbst in die Bezirksvertretung kommen. „Die Abschirmung muss bleiben“, sagt er, „um die Vorschriften zu erfüllen.“ Vielmehr müsse sie sogar noch verlängert werden, weil auch an­dere Nachbarn Anspruch auf angemessenen Lärmschutz hätten.