Duisburg-Rheinhausen.

Seit März 2009 lässt die Gebag die Häuser und Kanäle an der Eichendorffstraße sanieren. Die Bauarbeiten dauern bis 2011 an. Die Mieter sind genervt.

Bauzäune, rot-weiße Warnschilder. Ein Schaufelbagger gräbt in einem der vielen Sand- und Schuttberge, ein Arbeiter reißt die Straße mit einem Presslufthammer auf. Auf dem Weg zum hinteren Teil der Eichendorffstraße: Lastkraftwagen und weitere Bagger, große Reifenfurchen im matschigen Boden, dort, wo kein Schutt ist. Holzbretter bedecken Löcher im Boden. Eine mehrere Meter große Pfütze versperrt den Weg — Anwohner nennen sie „Sechsseenplatte“. Seit März 2009 renoviert die Gebag ihre Wohnblöcke im Dichterviertel, ließ die dortige Tiefgarage abreißen und saniert Kanäle und Straße. Einen Tag nach Bekanntgabe der Baumaßnahmen standen die Bagger bereits vor der Tür — und sie sollen bis März 2011 bleiben, wochentags von 7 bis 16 Uhr.

Den Mietern ist der Geduldsfaden inzwischen gerissen: „Wenn die hier loslegen, dann wackelt unsere ganze Wohnung“, sagt ein Anwohner, der im hinteren Bereich der Eichendorffstraße lebt. Die Gebag habe ihm und seinen Nachbarn mitgeteilt, „es gibt bei uns keinen Lärm“, anders als im Teil parallel zur Straße. Dementsprechend geringer falle die Mietminderung aus — sieben statt 20 Prozent. „Die behandeln uns wie Menschen zweiter Klasse“, heißt es. Anwohner echauffieren sich über ihre derzeitige Wohnsituation. „Wenn es regnet, laufen wir knöcheltief im Schlamm und durch riesige Pfützen“, lautet eine Beschwerde. Lange Umwege, unpassierbare Haustüren, überschwemmte Keller. Ältere Mieter beklagen Stolperfallen und fehlendes Licht am Abend. Zudem soll in einem Haus die Heizung unangekündigt abgestellt worden sein. Wie die Gebag mitteilte, gebe es keine „Zweiklassen-Gesellschaft“. Die unterschiedlichen Mietminderungen während des Tiefgaragenabriss’ seien durch fehlenden Schutz mancher Gebäude vor Lärm und Staub begründet. Alle Hauszugänge seien trotz schlechtem Regenabflusses stets passierbar gewesen. „Es mag für einen älteren Menschen mit Rollator eine zusätzliche Aufmerksamkeit erfordern, die Wege zu passieren“, sagt Sprecherin Katharina Schmeller, „jedoch ist ein Begehen immer möglich gewesen. Als die Gebag vom Sturz einer Mieterin erfuhr, nahm sie sofort Kontakt auf.“ Einen Heizungsausfall bestreitet sie.