Duisburg. . Die Sparkasse muss sparen, und zwar für die Unwägbarkeiten rund um die Westdeutsche Landesbank (WestLB). Ansonsten präsentierte ein gutgestimmter Vorstand die Zahlen für 2010.

Mehr Geschäftsvolumen, höherer Gewinn im Vorjahr, gute Aussichten fürs laufende Geschäftsjahr – der Sparkassenvorstand blickt zurück auf ein rundum erfolgreiches Nachkrisenjahr, in dem die Wirtschaft wieder spürbar durchstartet, den Konsumenten das Geld wieder lockerer sitzt. „Besonders deutliche Zuwächse konnten wir im Kreditgeschäft mit Firmenkunden und bei den privaten Baufinanzierungen erzielen“, berichtete Vorstandsvorsitzender Werner Tomalak. Er blicke zudem „mit Zuversicht“ auf 2011.

Die Bilanzsumme stieg 2010 um 2,3 Prozent auf über 5,6 Mrd Euro, der Gewinn um 14,1 Prozent auf sieben Mio Euro nach 5,1 Mio im Jahr 2008 und 6,1 Mio in 2009. Tomalak erklärte die Beständigkeit mit einer „soliden und verlässlichen“ Geschäftspolitik: „Hier gibt es keine Hasardeure.“ Man verkaufe „Produkte, die wir kennen, an Kunden, die wir kennen“.

Steigende Investitionsbereitschaft

Der konjunkturelle Aufschwung spiegelt sich in einem Kreditbestand, der um 8,2 Prozent zugenommen hat. Niedrige Zinsen und wiedererwachter Optimismus hätten für steigende Investitionsbereitschaft der Unternehmen gesorgt, erklärte Sparkassen-Vorstand Dr. Joachim Bonn. Vorstandskollege Claus-Robert Witte verzeichnete bei privaten Baukrediten sogar ein Plus von 27,3 Prozent. Die Kundeneinlagen stiegen um zwei Prozent. Einschließlich Wertpapieren verwaltet die Sparkasse Kundenvermögen von rund 5,2 Mrd Euro.

Auf Ausschüttungen an die Städte Duisburg und Kamp-Lintfort wird auch in diesem Jahr verzichtet zugunsten der Eigenkapitalstärkung und der Sparkassen-Stiftungen, etwa zur Förderung des Sports und zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen.

Sparen für WestLB-Garantie

11,1 Mio Euro müssten aus den Kassen der Sparkasse in eine Beteiligung fließen, wenn es zur Lösung des WestLB-Problems zur derzeit von der EU-Kommission bevorzugten „Verbundlösung“ kommen sollte.

Darüber hinaus wird schon seit zwei Jahren angespart für eine Garantie in Sachen WestLB, an der sich alle Sparkassen im Lande beteiligen. 79 Mio beträgt der Duisburger Anteil, der in 23 Jahren bereit stehen soll. 5,8 Mio Euro sind bereits auf die hohe Kante gelegt.

In der kommenden Woche wird die Entscheidung über die Zukunft der „Schifferbörse“ in Ruhrort fallen, die der Sparkasse gehört. Es werde sichergestellt, so Tomalak, dass „erstklassige Gastronomie“ einzieht.