Duisburg. .

Mit gleich zwei neuen Stiftungen will die Sparkasse Duisburg der Stadt in den Bereichen Kinder und Jugend sowie Sport unter die Arme greifen. Für den Anfang sind die beiden Stiftungen zusammen mit vier Millionen Euro Gründungskapital ausgestattet.

Mit Hilfe von zwei neuen Stiftungen will die Sparkasse Duisburg nachhaltig Gutes tun. Die Stiftung „Unsere Kinder - unsere Zukunft“ und die „Sportstiftung“ sind zusammen mit vier Millionen Euro Gründungskapital ausgestattet worden.

Ziel sei es, so Sparkassenvorstandsvorsitzender Hans-Werner Tomalak, jede Stiftung in den nächsten Jahren mit zehn Millionen Euro auszustatten.

Vorschlagsrecht liegt bei Stadtverwaltung

Die Stiftungen wurden vor dem Hintergrund ins Leben gerufen, dass die Stadt Duisburg immer weniger Geld zur Verfügung hat und keine weiteren freiwilligen Ausgaben tätigen darf. Für die Bereiche Kinder und Jugend sowie beim Sport kann künftig auf das erwirtschaftete Geld der Stiftungen zurückgegriffen werden. Das Vorschlagsrecht liegt bei der Stadtverwaltung. Verbände oder Vereine, die im Kinder- und Jugendbereich sowie im Breitensport aktiv sind, können sich also nicht direkt an die Stiftungen wenden.

Die Gründungen der Stiftungen müssen auch noch vor einem anderen Hintergrund betrachtet werden: Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die Ausschüttungen der Sparkasse in den allgemeinen Haushalt einfließen und somit der Schuldenreduzierung dienen könnten. Die Beschlüsse im Verwaltungsrat und bei der Zweckverbandsversammlung sind letztlich einstimmig gefasst worden.

Für Hans-Werner Tomalak steht fest: „Die Entwicklung und Zukunft unserer Kinder hängt heute mehr denn je von wirtschaftlichen Umfeldbedingungen ab. Kinderarmut ist ein aktuelles Problem, auch hier vor Ort, und bedeutet unzureichende Bildung und soziale Ausgrenzung.“ Mit den Stiftungen soll mehr Chancengleichheit für finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche erreicht werden.

Wegweisende Engagement

Im Auftrag von Innenminister Ralf Jäger (SPD) überreichte die Düsseldorfer Regierungspräsidentin Anne Lütkes die Stiftungsurkunden. Sie bezeichnete Stiftungen als Pfeiler bürgerschaftlichen Engagements: „Es muss nicht immer das ganz große Geld sein, um Gutes zu tun!“ Das Engagement der Sparkasse Duisburg sei wegweisend und beispielhaft: „Die Sparkassen nehmen ihre soziale Verantwortung an.“

Stiftungen in dieser Art dürften aber die kommunale Verantwortung nicht ersetzen, so die Regierungspräsidentin. Gemeinsam mit Innenminister Jäger sei sie „unterwegs, um die Kommunalfinanzen zu konsolidieren“. Es sei aber blauäugig zu glauben, dass dies von jetzt auf gleich geschehen könnte. Die kommunale Infrastruktur für Kinder müssten erhalten bleiben.

Um möglichst schnell helfen zu können, hat die Sparkasse zusätzlich zum Stiftungskapital jeweils 200 000 Euro für die beiden neuen Duisburger Stiftungen ausgeschüttet, weil es naturgemäß in der „Ansparphase“ der Stiftungen vergleichsweise wenig Geld gibt, dass - zweckgebunden - eingesetzt werden kann.

5,4 Millionen Euro Spenden im vergangenen Jahr

Hans-Werner Tomalak: „Wir versprechen, dass wir auch alle übrigen Bereiche des Engagements auf gleichem Niveau fortführen werden, wenn die wirtschaftliche Entwicklung der Sparkasse so bleibt.“ Im vergangenen Jahr gab die Sparkasse 5,7 Millionen Euro an Spenden- und Sponsorengeldern aus (inkl. zwei Millionen Euro für die Sparkasse-Duisburg-Stiftung, die damit das Ziel des Stiftungsvermögens erreicht hat). Durch die neuen Stiftungen - darunter ist auch eine Stiftung für den Bereich Kamp-Lintfort - wurden in diesem Jahr insgesamt 8,3 Millionen Euro an Spenden- und Sponsorengeldern bereitgestellt.

Eine Herausforderung wird für die Duisburger Sparkasse die diskutierte EU-Einlagensicherung. Tomalak: „Nach dem derzeitigen Stand wären das sechs Millionen Euro pro Jahr. Das ist schon eine Hausnummer. Die können wir zwar stemmen, aber dieses Geld steht dann für andere Dinge nicht zur Verfügung.“ Die erste Sparkassen-Stiftung wurde übrigens 1969 ins Leben gerufen: Die Altenheim-Stiftung. „Damals ein hochaktuelles Thema“, so Tomalak.