Huckingen. .
Bernd Haß ärgert sich über seine Bank. Der Huckinger ist seit 40 Jahren Kunde der Sparkasse Duisburg. Zu seinem 60. Geburtstag schenkten ihm Freunde einen Sack voll „Kohle“. Zwischen den Kohlebrickets versteckten sich viele kleine Geldstücke. 1-Cent-, 2-Cent-, 5-Cent-, 10-Cent-, 20-Cent- und 50-Cent-Stücke in einem Gesamtwert von 115 Euro. Der Sparkassenkunde war begeistert. Als er das Geld einige Tage später zur Bank brachte, verging ihm die Freude jedoch. In der Sparkassen-Geschäftsstelle in Huckingen erklärte man ihm, wenn sein Vermögen 600 Münzen übersteige, müsse er für das Geldzählen fünf Euro bezahlen. Und das, obwohl die Maschine das Geld ohne das Zutun der Bankangestellten zählt. Da Bernd Haß nicht wusste, wie viele Geldstücke sich in seinem Sack voll „Kohle“ befanden, verließ er die Bank unverrichteter Dinge. In der Sparkassen-Geschäftsstelle in Buchholz und in der Hauptstelle an der Königsstraße in Mitte erteilte man ihm die gleiche Auskunft. Da Bernd Haß nicht bereit ist, für das Geldzählen zu bezahlen, macht er sich nun selbst ans Werk. Er wird jeden Tag einen Beutel mit 599 Geldstücken zur Bank bringen. Glücklich ist er über diese doch sehr zeitaufwendige Lösung natürlich nicht.
Auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte die Sparkasse Duisburg die Angaben von Bernd Haß. Pressesprecher Johannes Hümbs erklärte dazu: „Gewöhnliche Haushalte müssen für das Geldzählen keine Gebühren zahlen. Nur wenn sie außergewöhnliche Mengen zur Bank bringen.“
600 Geldstücke sind aber schneller erreicht als man zunächst denkt: Sechs Euro in 1-Cent-Stücken oder zwölf Euro in 2-Cent-Stücken reichen bereits aus.