Duisburg-Hamborn. .

In der leerstenden Kaufhalle am Hamborner Altmarkt entsteht das Medizinische Zentrum Duisburg-Nord. Die Millionenkosten werden von zehn Ärzten und einem Apotheker gestemmt. Mehr als 1000 Patienten pro Tag werden erwartet.

Es tut sich was in der seit Jahren leer stehenden Kaufhalle am Hamborner Altmarkt. Wo einst die Menschen aus dem Duisburger Norden gern und oft einkauften, entsteht das Medizinische Zentrum Duisburg-Nord (mzd).

Das Besondere daran: Kein finanzstarker Großinvestor, sondern zehn Ärzte und ein Apotheker stemmen das Projekt, von dem der ganze Stadtteil profitiert. Die Kosten liegen laut mzd-Geschäftsführer Benedikt Piecha im „hohen einstelligen Millionenbereich“.

Mehr als 1000 Patienten werden erwartet

Dass Ärzte enger kooperieren müssen, um auf dem hart umkämpften Gesundheitsmarkt bestehen zu können, weiß inzwischen jeder. Die Pläne für das mzd, in dem täglich mehr als 1000 Patienten ein- und ausgehen, existieren schon länger. Was fehlte, war eine geeignete Immobilie. „Die Zeichen standen auf Neubau“, berichtete Piecha gestern bei der Vorstellung des Projektes. Doch dann sei man auf die vor sich hin dämmernde Kaufhalle gestoßen, die ideale Bedingungen biete: eine gute Bausubstanz, die optimale Verkehrsanbindung und viel Platz für die Facharztpraxen, von denen keine weniger als 500 qm groß ausfällt. Gleich fünf Ärzte für Allgemeinmedizin bilden eine große Gemeinschaftspraxis, Onkologie und Radiologie sind ebenso vertreten wie Psychotherapie und ein Laborarzt. „Dadurch kann am gleichen Tag ein Befund erhoben und den Patienten möglicherweise die Einlieferung in ein Krankenhaus erspart bleiben“ freute sich Dr. Peter Stark, der Sprecher der Ärzte im mzd.

Praxen sind vernetzt

Zu 80 Prozent sei die Immobilie, die früher dem Metro-Konzern und danach dem britischen Finanzinvestor Dawnay Day gehörte, bereits vermietet, so Piecha. Man halte bewusst noch Flächen für Fachrichtungen frei, die in den konzipierten Mix passen. Ins Erdgeschoss des mzd ziehen eine große Apotheke und nach dem jetzigen Stand ein Reha-Spezialist ein.

Die Vorteile des Projekts liegen auf der Hand. Die Praxen sind vernetzt, können viele Einrichtungen gemeinsam nutzen, zum Beispiel für Kampagnen zur Gesundheitsvorsorge. Auch der Patient profitiert durch kurze Wege und kürzere Wartezeiten. Die Bochumer Architektin Catrin Heintzmann und ihr junges Team haben die Aufgabe übernommen, die verschiedensten Anforderungen unter einen Hut zu kriegen. „Wir werden Leben in das Gebäude bringen“, verspricht sie. Daran glaubt auch Bezirksamtsleiter Hans-Jürgen Nattkamp: „Das mzd tut dem Handel und dem Stadtteil gut“, konstatierte er.