Duisburg. .

Das Herzzentrum in Meiderich soll an das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn verlagert werden.

“Wir haben große Dinge vor“, verkündete Joachim Hasley, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Niederrhein. Was schon seit längerer Zeit als Gerücht kursierte, verwandelte Hasley in wenigen Minuten in Tatsachen. Das Evangelische und Johanniter Klinikum Niederrhein beabsichtigt das Krankenhaus Duisburg-Nord in Fahrn und das Herzzentrum Meiderich zusammenzulegen.

Geplant ist, das Herzzentrum von der Gerrickstraße nach Fahrn zu verlagern. Genau vor einer Woche segnete die Bezirksvertretung Hamborn schon den für diesen Schritt notwendigen Neubau ab. Neben OP-Nebenräumen sollen in Fahrn noch ein Bettenhaus, ein Therapiebereich sowie eine Besucher-Cafeteria entstehen. So präsentierte das Klinikum die Pläne gestern der Öffentlichkeit.

Die Entscheidung einen Standort langfristig aufzugeben, fiel dem Aufsichtsrat des Klinikums nicht leicht. „Wir haben lange über diesen Schritt nachgedacht“, sagt Joachim Hasley. Die Vor- und Nachteile wurden gründlich abgewogen. Aber am Ende zeichnet sich ab, dass die Verlagerung ökonomisch und medizinisch der richtige Weg ist. Der Aufsichtsrat fasste diese Entscheidung einstimmig.

Zu hohe Kosten, größere Anforderungen an die Diagnostik und Therapie sowie unnötige Krankentransporte, weil nicht alle Leistungen an einem Ort gebündelt sind, führte Dr. Andreas Sander, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums als Begründung ins Feld. „Wir wollen so die Versorgung der Bevölkerung verbessern“, sagt Sander. In Zukunft sollen die Leistungen der beiden Einrichtungen aus einer Hand angeboten werden.

Für die Versorgung vor Ort in Meiderich stellt das kein Problem dar, weil das Herzzentrum auf den Bereich Kardiologie spezialisiert ist. Im Rahmen der direkten Gesundheitsversorgung in Meiderich spielt das Zentrum also keine Rolle.

Aber Patienten im Herzzentrum müssten so beispielsweise keine Fahrten zwischen Meiderich und Fahrn mehr in Kauf nehmen, wenn sie eine Untersuchung mit dem Kernspin- oder Computertomographen benötigen. Diese Geräte stehen nur in Fahrn. Sie in zwei Häusern vorzuhalten, wäre für das Klinikum zu kostspielig. Ähnlich verhält es sich auch mit anderen Bereichen, die mit der Verlagerung des Herzzentrums verzahnt werden sollen.

Zusätzlich will das Fahrner Krankenhaus im Zuge der Erweiterung die bestehenden Gebäude sanieren. „Die Bausünden der 1970er Jahre wollen wir beseitigen“, erklärt Joachim Hasley. Konkret bedeutet das die energetische Sanierung.