Die katholischen Banken haben zwar noch kein grünes Licht gegeben, aber der Fahrplan für den Neubau des St.-Johannes-Hospitals steht bereits.
Wenn alles klappt, so Clemens Maurer, Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD), wird es spätestens Anfang 2012 den ersten Spatenstich geben. 2016 will er das Haus bereits eröffnen. Bis Ende dieses Jahres werde ein Architektenwettbewerb laufen, das nächste Jahr plant der Geschäftsführer für die bürokratischen Aufgaben (Bauanträge etc.) ein.
Wie berichtet, haben Berater dem KKD nahe gelegt, sich von den Häusern St. Barbara/Neumühl und St. Vinzenz/Stadtmitte zu trennen und die Abteilungen an die Standorte Hamborn (St. Johannes) und Hochfeld (Marien-Hospital) zu verlegen.
Genau so will es Maurer machen: Die Gerontopsychiatrie kommt nach Hochfeld, alle anderen Abteilungen vom St.-Barbara- und vom St.-Vinzenz-Hospital werden ins komplett neue Krankenhaus in Hamborn integriert. Das soll hinter dem denkmalgeschützten Rundbau entstehen, dort, wo sich heute Grünanlagen und Parkplätze befinden. Erst, wenn der Neubau komplett steht, sollen alle Abteilungen auf einen Schlag umziehen. Inakzeptabel findet Maurer den schrittweisen Umzug, immer dann, wenn Bauabschnitte fertig werden. Das sei für Patienten und Mitarbeiter eine zu große Belastung.
Alles beim alten zu belassen, sprich alle vier Häuser wie bisher weiter zu betreiben, wie es Bürger, aber auch Krankenhausmitarbeiter seit Monaten immer wieder fordern, mache keinen Sinn, so die Berater. Zwar funktioniere der Krankenhausbetrieb, aber eben nicht wirklich gut, so Maurer. Unwirtschaftlich seien die langen Wege, aber auch doppelt vorhandene Intensivstationen, Pforten usw.. In dem Neubau werde alles nach heutigen Anforderungen angeordnet. Das Land Nordrhein-Westfalen habe schon seine Zustimmung angedeutet: „Das neue Konzept passt in den Krankenhausplan“, sagt Maurer.
„Die Mitarbeiter müssen sich keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz machen“, unterstreicht er nochmals. „Gerade für uns als katholischer Arbeitgeber ist es wichtig, vernünftig mit den Mitarbeitern umzugehen.“ Deshalb wurde es den unvermeidlichen Personalabbau nur über natürliche Fluktuation sowie das Auslaufen von Zeitverträgen geben. Genaue Zahlen, wie viele Stellen wegfallen, waren am Freitag nicht in Erfahrung zu bringen; im Gespräch sind nach Informationen der Redaktion ca. 200. Derzeit beschäftigt das KKD in seinen vier Krankenhäusern 1813 Menschen.
Künftig soll das Katholische Klinikum nur noch rund 750 Betten haben, derzeit sind es 1089 (St. Johannes-Hospital: 579, Marien-Hospital: 208, St. Barbara-Hospital: 174, St. Vincenz-Hospital: 128).
„Weniger Betten“, so Geschäftsführer Clemens Maurer, „bedeutet aber nicht: weniger Qualität“. Kürzere „Liegezeiten“ seien der Grund. Die sind Folge moderner, weniger belastender Behandlungen. Fast alle Krankenhäuser in Deutschland müssen aus diesem Grund über kurz oder lang ihre Bettenzahl reduzieren. Für Duisburg hat man ausgerechnet: Es gibt etwa 800 Betten zu viel.
„Ich hoffe, dass alles klappt“, sagt Maurer. Er ist sich sicher: „Dann wird das neue St.-Johannes-Hospital ein Leuchtturm in der Stadt.“