Für den Chef der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft Dr. Ralf Oehmke finanziert sich die Gestaltung des neuen Bahnhofvorplatzes eigentlich von alleine.

Baut man sie so aus, wie es das Mailänder Büro Kipar vorschlägt, kostet es rund drei Millionen Euro. Ist der Platz attraktiv gestaltet, lassen sich zwei lukrative Grundstücke verkaufen und bringen sogar 3,5 Millionen Euro ein. Zwar nicht sofort, aber immerhin. Multi Development braucht das Grundstück für die neue Hauptverwaltung und ein Investor würde auch gerne ein Hotel dort bauen, wo jetzt noch der Reisebusbahnhof ist.

Doch so leicht wird es nicht, denn erst einmal muss die Politik drei Millionen Euro aus dem knappen Haushalt locker machen und auch die Kommunalaufsicht muss zustimmen. Oehmke dementierte, dass es Aussagen der Bezirksregierung gegeben habe, dass die Zustimmung wegen fehlender Unterlagen verweigert würde. „Wir haben den vorzeitigen Beginn der Baumaßnahme beantragt. Und dies wurde abgelehnt.“

Verwaltung und Entwicklungsgesellschaft mussten heftige Kritik der Politik einstecken, weil die Verwaltungsvorlage mit den Details der Planung erst einen Tag vor der Sitzung verteilt worden waren. Während die Bezirksvertretung Mitte bei einer Gegenstimme der FDP der Vorlage zustimmte, schob der gleichzeitig tagende Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr die Entscheidung in den Rat, der am 6. Dezember tagen wird.

Der Gestaltungsplan für den Bahnhofsvorplatz sieht die Aufteilung in acht „Inseln“ vor, die von unterschiedlichen Partnern (z.B. Zoo, Universität) mitgestaltet werden. Entgegen dem Fosterplan soll die Sicht vom Bahnhof in die Friedrich-Wilhelm-Straße nicht durch ein Gebäude verstellt werden. Vielmehr soll die Sicht freigehalten und der Bereich u.a. mit der Werthmann-Kugel gestaltet werden. Sie könnte einmal den Auftakt einer Skulpturen-Meile bis zum Lehmbruck-Museum bilden, so Dr. Oehmke.