Duisburg. .
Wenn es die Stadt schafft, die drei Millionen Euro für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes auf dem neuen Mercator-Tunnel zusammen zu kriegen, wird dort eine„Insellandschaft“ entstehen - so zumindest die Vorstellung des siegreichen Architekten.
So sind zumindest die Vorstellungen der Landschaftsarchitekten, die den Gestaltungswettbewerb gewonnen haben.
Betreten wir also einmal als imaginäre Besucher die Vision der Landschaftsarchitekten und denken wir uns die möglicherweise auch drohende Betonwüste weg. Verlassen wir die Bahnhofshalle durch den Hauptausgang, fällt unser Blick als erstes auf die „Insel der Kunst“, wo die Werthmann-Kugel inmitten einer kleinen Wasserfläche und umgeben von Bäumen und Gräsern steht.
Dahinter erstreckt sich die Friedrich-Wilhelm-Straße, deren grüner Mittelstreifen später einmal die „Skulpturen-Meile“ bilden könnte, die den kunstinteressierten Besucher ins Lehmbruck-Museum geleitet.
Wenden wir unseren Blick nun nach links. Hier liegt die „Mobilitäts-Insel“, die den Radlern Abstellmöglichkeiten bietet und vielleicht auch Standort des Metropolrades wird, das man sich ausleihen kann, um zum zum Beispiel zum Innenhafen zu radeln.
Ein Stück dahinter fällt uns die Universitäts-Insel auf. Unmittelbar am Brückengeländer des Mercator-Tunnels ziehen mehrere hohe Stelen den Blick auf sich, die - bei Dunkelheit beleuchtet - gemeinsam ein Symbol der Universität erscheinen lassen.
Wenden wir unseren Blick nun nach rechts. Hier liegt vor uns die „Insel der Information“. Drei elektronisch gesteuerte Info-Säulen stehen hier: Eine dient dem Fahrplan von Bus und Bahn, eine dem Zugverkehr und eine - dem Flugplan Düsseldorf. Denn, so erträumt es sich Dr. Ralf Oehmke von der Innenstadt-Entwicklungsgesellschaft, man sollte „schon deutlich machen, dass man von Duisburg nur acht Minuten braucht bis zum Düsseldorfer Flughafen“.
Doch wir wollen ja nicht wieder weg, sondern den Platz weiter erkunden. Wir gehen also schräg über den Platz Richtung Königstraße und kommen so zur „Insel der Sinne“. Hier stehen Tische und Stühle einer Außengastronomie (wenn einmal das Verwaltungsgebäude von Multi-Development fertig ist). Wir laufen ein Stück weiter vorbei an der „Insel der Natur“ hinter der sich der Taxistand und der „Kiss & Ride“ - Platz verstecken. Letzteres ist kein Treffpunkt für Verliebte, sondern schlichtweg die Kehre der Zufahrt zum Bahnhof, um zum Beispiel fröhlich seine Schwiegermutter aus dem Auto steigen zu lassen und zu verabschieden, weil sie mit dem Zug wieder nach Hause fährt.
Kurz bevor wir die Königstraße erreicht haben, treffen wir auf eine weitere „Insel der Natur“, überqueren vorsichtig die Mercatorstraße (nur noch zwei Spuren) als vorfahrtberechtigter Fußgänger (nach dem Vorbild des Platzes vor dem Theater). Bevor wir in die Königstraße abbiegen fällt unser Blick noch auf die „Zoo-Insel“.
Auch hier stehen Stelen am Brückengeländer des Mercatortunnels, und wir sehen, wie sie gemeinsam das Delfin-Symbol des Zoos bilden. Falls uns nicht der ziemlich hässliche Bau, in dem sich früher mal die Stadtinformation befand, aus den Träumen reißt.
So, und bei drei wachen wir wieder auf: Eine Million, zwei Millionen, drei...