Duisburg. .

„Das Hundertmeister muss erhalten bleiben“: Mit diesem Satz von Doris Janicki schlossen sich die Grünen – neben der FDP und den Linken – am Dienstagabend dem Antrag der SPD im Kulturausschuss an: Die Stadt soll die Miete für die Kulturzentrale bezahlen.

Die Stadt Duisburg soll die Miete für das Kulturzentrum Hundertmeister am Dellplatz übernehmen. Dafür haben im Kulturausschuss der Stadt am Dienstagabend neben der SPD auch die Grünen, FDP und Linke gestimmt.

CDU und DWG enthielten sich, nachdem die CDU mit ihrer Bitte gescheitert war, noch nicht über die Vorlage der Verwaltung abzustimmen, sondern eventuell in einer Sondersitzung im Dezember weiter über die Kulturzentrale am Dellplatz zu beraten. Der Einrichtung war von der Gebag zum 31. Mai 2011 gekündigt worden, nachdem die – neuerdings geforderte Miete – nicht bezahlt worden war. Dabei hatte der Rat 1996 beschlossen, die Miete zu übernehmen.

Die CDU tue sich schwer mit einem Meinungsbild, so Frank Heidenreich. Es gebe zu viele ungeklärte Fragen: Was der Rat 1996 genau beschlossen habe und ob dieser Beschluss zur Mietübernahme, der „de facto nie gelebt worden ist“, heute noch belastbar sei. Wie berichtet, hatte die Gebag bislang die Miete als Spende ans Hundertmeister verbucht. Außerdem solle Hundertmeister-Geschäftsführer Christoph Reifenberg Zahlen vorlegen.

7500 Euro Kaltmiete monatlich

Doch da gab es zum einen den „Entscheidungsdruck“, so Kulturdezernent Karl Janssen. War doch gerade erst am Dienstag beim Oberbürgermeister ein Schreiben der Gebag eingegangen: Sie nehme die Kündigung zurück, wenn sie künftig monatlich 7500 Euro Kaltmiete plus 1500 Euro Betriebskosten pünktlich erhalte sowie der Mietrückstand ausgeglichen werde.

Zum anderen schien es im Ausschuss auch den Wunsch zu geben, das Hundertmeister als soziokulturelles Zentrum zu erhalten. Wobei man sich über die „konzeptionelle und finanzielle Ausrichtung noch unterhalten“ müsse, so Udo Vohl (SPD). Dazu bot Janssen „Sondierungsgespräche“ zwischen Hundertmeister-Vertretern und den kulturpolitischen Sprechern der Fraktionen an.

Konzept der Musik- und Kunstsschule überzeugt

Ganz einig war der Kulturausschuss, dass das neue Konzept zur inhaltlichen Ausrichtung der Niederrheinischen Musik- und Kunstschule überzeugt. Danach wird die NKMS ihr Angebot in Kindertagesstätten und Schulen ausbauen, Erwachsenen und Senioren mehr Angebote machen, um neue Zielgruppen zu erschließen, ihr „Kerngeschäft“ um „Jeki“ herum neu ordnen – am großen Instrumenten-Unterricht beteiligen sich inzwischen 51 Grundschulen – und die Entgelte neu strukturieren.

Nachdem es die letzte Erhöhung 2001 anlässlich der Euro-Umstellung gab, falle die jetzige Erhöhung maßvoll aus, so Musikschulleiterin Johanna Schie. Man bewege sich aber weiterhin „im unteren Preissegment“. Ein „deutlicher Schwerpunkt“ werde auf Partner- und Gruppenunterricht gelegt, hier steigen die Preise gering. Der Einzelunterricht diene der Begabtenförderung und werde deutlich teuerer; hier gebe es aber finanzielle Fördermöglichkeiten.