Duisburg. 15.000 Haushalte in der Region sollen bald mit Abwärme aus der Sinteranlage 3 von Thyssenkrupp in Duisburg-Hamborn beheizt werden. Die Vorteile.

Für die Fernwärmeversorgung in Dinslaken, Voerde, Duisburg und Moers werden künftig aus der Sinteranlage 3 in Hamborn bis zu 200 Gigawattstunden Wärme aus Abwärme pro Jahr zur Verfügung gestellt. Der Fernwärmeverbund Duisburg/Dinslaken und der Anlagenbauer Wallstein haben einen entsprechenden Vertrag über den Bau des Wärmeübertragers unterzeichnet.

Damit hätten die Stadtwerke Dinslaken GmbH und die Stadtwerke Duisburg AG gemeinsam über ihre Tochtergesellschaft, der Fernwärmeverbund Niederrhein Duisburg/ Dinslaken GmbH & Co. KG (FVN), einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur klimaschonenden Wärmeversorgung der Region erreicht, heißt es in einer Mitteilung.

Sinteranlage 3 in Duisburg-Hamborn liefert bald nachhaltige Fernwärme für 15.000 Haushalte

Nachdem im Jahr 2021 zwischen dem FVN und Thyssenkrupp Steel ein Wärmeliefervertrag zur Nutzung von Abwärme aus dem Sinterband 3 geschlossen wurde und alle genehmigungsrechtlichen und förderungstechnischen Rahmenbedingungen geklärt sind, wurde jetzt der Vertrag für den Bau der Anlage zur Wärmeauskopplung am Drehkühler der Sinteranlage 3 unterschrieben. Dort könnten künftig bis zu 200 Gigawattstunden pro Jahr (GWh/a) Wärme für rund 15.000 Haushalte, die mit Fernwärme versorgt werden, generiert werden. Die übertragbare Wärmeleistung betrage rund 40 Megawatt (MW).

Vertragsunterzeichnung bei den Stadtwerken Dinslaken: Dirk Broska, Josef Kremer (Geschäftsführung FVN), Dirk Wallstein und Jörg Stahlhut (Wallstein Unternehmensgruppe).
Vertragsunterzeichnung bei den Stadtwerken Dinslaken: Dirk Broska, Josef Kremer (Geschäftsführung FVN), Dirk Wallstein und Jörg Stahlhut (Wallstein Unternehmensgruppe). © Stadtwerke Dinslaken

Die Nutzung der industriellen Abwärme schone das Klima gleich doppelt, heißt es in der Mitteilung. Einerseits würde durch die Nutzung von unvermeidbarer Abwärme über einen Wärmeübertrager als Alternative zu Heizwerken kein zusätzliches Kohlendioxid bei der Wärmeerzeugung produziert. Andererseits kühle sich die im industriellen Prozess anfallende Abwärme bei der Übertragung der Wärmeleistung um rund 60 Prozent ab und erwärme daher die Atmosphäre weniger, als wenn sie ungenutzt den Schornstein verlässt.

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Industrielle Abwärme aus den Fertigungsprozessen von Thyssenkrupp Steel wird seit Anfang der 1980er Jahre als eine Wärmequelle für die Fernwärmeversorgung in Dinslaken, Voerde, Duisburg und Moers genutzt. Bisher erfolgt die Wärmeauskopplung am Warmwalzwerk in Beeckerwerth und am Hochofen in Duisburg Schwelgern.

Die Wärmeauskopplung der Sinteranlage erhöht den Anteil der Abwärmenutzung noch einmal deutlich und verdrängt damit große Mengen fossiler Energien. Die neue Wärmeübertrager-Anlage sowie die zur Einspeisung der Wärme in die Fernwärmeschiene erforderliche Übergabestation sollen zur Heizperiode 2026 in Betrieb gehen.