Duisburg. Auf der Liste der 30 klimaschädlichsten deutschen Fabriken („Dirty 30“) stehen sieben Duisburger Industrieanlagen – auch auf den Rängen 1 und 2.
Der Industrie-Standort Duisburg ist unter den 30 deutschen Industrieanlagen mit den höchsten CO₂-Emissionen gleich sieben Mal vertreten, auch auf den Plätzen 1 und 2: Das Duisburger Stahlwerk von Thyssenkrupp Steel Europe (TKS) stieß im Vorjahr 7,9 Millionen Tonnen CO₂ aus – mehr als jede andere Industrieanlage hierzulande.
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Das geht aus der Liste der klimaschädlichsten Fabriken in Deutschland hervor, die das Öko-Institut im Auftrag der Umweltschutzorganisation WWF erstellt hat. Zuerst hatte Zeit Online darüber berichtet.
„Dirty 30“: Thyssenkrupp ist fünfmal, HKM zweimal auf der Liste vertreten
Laut WWF-Studie sind die „Dirty 30“, die 30 CO₂-intensivsten Industrieanlagen, für acht Prozent aller deutschen CO₂-Emissionen verantwortlich. Es sind ausnahmslos Fabriken der Stahl-, Zement- und Chemie-Industrie. Insgesamt stieß TKS in Duisburg demnach 2022 sogar 16 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen aus. Eine Unternehmenssprecherin hatte die Angaben gegenüber Zeit Online bestätigt. 16 Millionen Tonnen – das sei mehr Kohlendioxid als Litauen jährlich insgesamt erzeuge, vergleicht Zeit Online.
Das sind die Duisburger Fabriken auf der Liste (Emissionen des Jahres 2022 in Millionen Tonnen CO₂):
- 1. Thyssenkrupp Steel Europe (Integriertes Hüttenwerk Duisburg): 7,9
- 2. Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) (Glocke Duisburg): 4,2
- 6. Hüttenwerke Krupp Mannesmann (Kraftwerk Huckingen): 2,9
- 8. Thyssenkrupp Steel Europe (Dampfkesselanlage Duisburg-Hamborn): 2,5
- 10. Thyssenkrupp Steel Europe (Kraftwerk Hamborn Block 5): 2,1
- 11. Thyssenkrupp Steel Europe (Heizkraftwerk Duisburg Hamborn): 1,9
- 12. Thyssenkrupp Steel Europe Kokerei Duisburg Schwelgern): 1,8
(Quelle: WWF/Öko-Institut)
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