Duisburg. Der neue Nahverkehrsplan in Duisburg-Mitte wird die größte Fahrplanumstellung seit Jahren. Viele Fahrgäste dürften sich freuen. Was sich ändert.

Die Stadtteile rund um die Duisburger Innenstadt bekommen voraussichtlich ab 2025 einen neuen Fahrplan. Viele Bürger und Politiker haben in den vergangenen Jahren dafür gekämpft, dass zahlreiche Busrouten wieder geändert werden. Nun haben die Verkehrsplaner der Stadt gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft neue Linienwege ausgetüftelt. Eine detaillierte Übersicht, was sich ändert und wo die Linien künftig entlang fahren.

926 fährt ab 2025 bis zum Sportpark

Der Haltepunkt Uni-Nord entfällt künftig. Die Linie 926 fährt über die Lotharstraße, hält an der Uni, und dann geht‘s weiter zum Sportpark.
Der Haltepunkt Uni-Nord entfällt künftig. Die Linie 926 fährt über die Lotharstraße, hält an der Uni, und dann geht‘s weiter zum Sportpark. © FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Auf der Linie 926 wird es im Bereich Neudorf-Nord eine Veränderung geben. Die Haltepunkte im Bereich Forsthausweg/Uni Nord entfallen künftig. Stattdessen fahren die Busse über die Lotharstraße und Koloniestraße zum Sportpark. „Durch den heutigen 7,5-Minuten-Takt auf der Linie 933 und dem gleichzeitigen 30-Minuten-Takt der 926 besteht im Bereich der heutigen Endhaltestelle Uni-Nord das Problem von gegenseitigen Behinderungen von Fahrzeugen“, sagen die Planer. Da die 926 demnächst am Sportpark endet, werde die Situation entzerrt. Dennoch bleibe die Anbindung an die Hochschule erhalten.

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Auch in den Abendstunden soll die 926 durch Neudorf fahren. Bisher endeten die Busse, die abends sowie an Sonn- und Feiertagen aus Homberg kamen, am Hauptbahnhof. „Die nachfragestarken Haltestellen in der Bismarckstraße in Neudorf erhalten somit auch im Spätverkehr und an Sonn- und Feiertagen eine Anbindung“, erklärt Melanie Nolte vom Amt für Stadtplanung und Verkehr. Von Homberg aus gesehen ist die Innenstadt mit der 923 und der 926 im 15-Minuten-Takt erreichbar.

930 und 931 bald keine Ringlinie mehr: Verbesserungen für Werthacker-Siedlung und Duissern

2019 sammelten die Duisserner Unterschriften, damit die Haltestelle Moltkestraße erhalten bleibt. Es half nichts. Das Häuschen wurde abgebaut. Ab 2025 wird der Stopp wieder angesteuert.
2019 sammelten die Duisserner Unterschriften, damit die Haltestelle Moltkestraße erhalten bleibt. Es half nichts. Das Häuschen wurde abgebaut. Ab 2025 wird der Stopp wieder angesteuert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die Ringlinie 930/931 ist in der Vergangenheit nicht in dem Maße angenommen worden, wie es sich die Verkehrsplaner ursprünglich erhofft hatten. Zugleich klagten die Fahrgäste über den langen Weg in die Innenstadt, „bei dem man sich am besten einen Henkelmann einpackt.“ Auf Anregung vonseiten der Bezirkspolitiker und der Bürger haben die Verkehrsplaner nun reagiert.

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Künftig soll die 930 die Bewohner der Werthacker-Siedlung im Halbstunden-Takt zum Hauptbahnhof bringen. Auch die Moltkestraße wird wieder angesteuert. Das war ein viel geäußerter Wunsch. Zudem führt die Linie am Stadttheater vorbei durch die Innenstadt nach Hochfeld. Dort sind dann auch die Krankenhäuser erreichbar. Von dort geht’s über Neudorf an der Uni vorbei. „Es besteht dann eine neue Anbindung zwischen Hochfeld und dem Dellviertel nach Neudorf“, nennen die Planer die Vorteile. Bislang musste man am Hauptbahnhof oder Sportpark umsteigen.

Die Verbindung zwischen Hochfeld, Bethesda-Krankenhaus, Wanheimerort, Schlenk, Sportpark und Neudorf wird vom Bus 931 angesteuert. „Durch die neue Linienführung wird ein Zusatzangebot für den Bereich der Internationalen Gartenausstellung geschaffen. Es entstehen neue Haltestellen im Bereich Rheinort sowie am östlichen Ausgang des Karl-Lehr-Tunnels“, beschreiben die Duisburger Nahverkehrs-Entwickler.

Die „Zweirichtungslinie 931“ soll außerdem ab der Haltestelle Kaßlerfelder Straße aufgeteilt werden. Sie beginnt am Haltepunkt Rheinhausen Markt und deckt Hochfeld, Wanheimerort, Schlenk, Sportpark, Neudorf, Hauptbahnhof und Stadtmitte ab. Eine Fahrt erschließt das Gewerbegebiet „Auf der Höhe“ sowie die Nordseite des Innenhafens und endet am Kreisverkehr unter der Autobahnbrücke. Die andere Fahrt geht durch das Gewerbegebiet „Am Blumenkampshof“ mit drei neuen Haltestellen. Auch verschiedene Duisburger Firmen hatten sich eine bessere Erreichbarkeit gewünscht. In schwächeren Zeiten wie zum Beispiel sonntags fährt die 931 zwischen Rheinhausen und Hauptbahnhof. In Rheinhausen wird zudem der Stopp Lortzingstraße, an dem bisher nur Schulbusse hielten, in den regulären Fahrplan mit aufgenommen.

„Durch die Führung der 931 nach Rheinhausen Markt entstehen viele attraktive Querverbindungen zu Zielen Richtung Süden, etwa zum Bethesda-Krankenhaus, S-Bahnhof Schlenk oder zu Sportstätten.“ Das entlaste die stark nachgefragten Busse 920 und 921. Außerdem bekomme der Innenhafen ein zusätzliches Nahverkehrs-Angebot.

933 führt wieder über die Friedrich-Wilhelm-Straße in der City

Die Linie 933 biegt künftig an der Schwanenstraße/Steinsche Gasse wieder Richtung Friedrich-Wilhelm-Straße ab.
Die Linie 933 biegt künftig an der Schwanenstraße/Steinsche Gasse wieder Richtung Friedrich-Wilhelm-Straße ab. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die Linie 933 fährt bald wieder zwischen Neuenkamp und Universität über die Friedrich-Wilhelm-Straße und nicht mehr am Stadttheater vorbei. Außerdem verkehrt der Bus demnächst auch samstags im 15-Minuten-Takt und nicht mehr nur alle 30 Minuten. Die Verlegung sei ein „vielfacher Fahrgastwunsch“ gewesen. An der Friedrich-Wilhelm-Straße befinden sich viele Arztpraxen. Ältere ÖPNV-Nutzer mussten in den vergangenen Jahren auf der anderen Seite der City aussteigen und einen längeren Fußweg auf sich nehmen. Das wird nun wieder zurückgedreht.

Die Linie 939 lässt Werthacker-Siedlung aus und wird schneller

Die Linie 939 hält künftig nicht mehr in der Werthacker-Siedlung. Das Quartier wird dennoch besser angebunden.
Die Linie 939 hält künftig nicht mehr in der Werthacker-Siedlung. Das Quartier wird dennoch besser angebunden. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Zuletzt ist der Bus 939 zwischen Oberhausen und Duisburger Hauptbahnhof über die Werthacker-Siedlung, Duissern und Neudorf gefahren. „Das hat zu Attraktivitätsnachteilen für die Fahrgäste aus und in Richtung Oberhausen geführt“, wissen die Verkehrsplaner. Die Linie war 40 Minuten von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof unterwegs. Nun wird die Werthacker-Siedlung von der 930 angesteuert und auch der Sternbuschweg fällt weg. So werde die Verbindung „erheblich beschleunigt“. Perspektivisch könnte die Linie dann über die Duisburger Innenstadt, die A40 und Winkelhausen nach Moers-Bahnhof verlängert werden. Die Duisburger Planer aus der Stadtverwaltung und von der DVG stehen dazu im Austausch mit ihren Kollegen aus dem Kreis Wesel und Oberhausen.

Neuer Nachtbus verbindet den Hauptbahnhof mit dem Innenhafen und Neuenkamp

Wer abends weggehen wollte und zu später Stunde zurück nach Neuenkamp musste, hatte bisher ein Problem: Es gab keine Anbindung. Mit dem neuen Fahrplan wird eine neue Nachtbuslinie mit der Nummer sieben geschaffen. „Die Erreichbarkeit von Neuenkamp ist nun auch nach 23.30 Uhr sowie sonntags vor acht Uhr gegeben“, wird die Verbesserung begründet. Zudem erhält der Innenhafen nachts einen 30-Minuten-Takt vom und zum Hauptbahnhof. Die Linien NE 5 und NE 7 steuern den Innenhafen jeweils stündlich an und ergänzen sich.

923: Haltestellen Mozartstraße und Brucknerstraße werden reaktiviert

Die 923 fährt bald ab Essenberg über die A40 zum Duisburger Hauptbahnhof und anschließend über den Sternbuschweg zum Sportpark. Mit der Linie 926 stellt sie einen Viertelstunden-Takt zwischen Homberg, Hauptbahnhof, Uni und Sportpark sicher. Die Stopps Brucknerstraße und Mozartstraße in Neudorf werden reaktiviert und werden abwechselnd von den Bussen 926 und 923 alle 15 Minuten angesteuert.