Duisburg. Seit drei Jahren kritisieren Duisburger Bezirkspolitiker und ÖPNV-Nutzer den neuen Linienweg der 933. Die Stadt sieht wenig Änderungsbedarf.
Ungewöhnlich einig sind sich die Politiker aller Parteien in der Bezirksvertretung Mitte, wenn es darum geht, dass die Duisburger Verkehrsgesellschaft den Linienweg der 933 wieder verändern soll. Da störte es die Politiker von SPD, CDU und den anderen Parteien auch nicht, dass ein entsprechender Prüfantrag an die Stadtverwaltung diesmal von der Fraktion „Die Fraktion/Die linke Partei“ kam.
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Vor drei Jahren hat die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) den Linienweg der 933 geändert. Seitdem fährt der Bus nicht mehr über die Friedrich-Wilhelm-Straße, sondern hält in der Stadtmitte an den Haltestellen „Schäferturm“ und „Stadttheater“. Gerade für Personen, die nicht mehr gut zu Fuß sind, ist das ein Problem. Denn die auf der Friedrich-Wilhelm-Straße ansässigen Ärzte und Geschäfte sind nur noch nach einem umständlichen Umstieg am Hauptbahnhof oder durch einen Marsch durch die Innenstadt erreichbar.
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Vorschläge, dies wieder zu ändern, wurden bereits vor Monaten in der Bezirksvertretung debattiert. Auch die Neuenkamper haben in der Vergangenheit für Veränderungen an „ihrer“ 933 demonstriert und Protestbriefe geschrieben. Unter anderem gab es den Vorschlag, dass die 933 tagsüber wieder über die Friedrich-Wilhelm-Straße fährt und abends am Theater vorbei, damit die Besucher, die eine Vorstellung besuchen, von dort nach Hause kommen.
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Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt Stadtsprecher Falko Firlus: „Die vorgetragene Alternative, die Streckenführung der Buslinie 933 zu teilen und zeitlich anzupassen, wurde selbstverständlich geprüft. Würde man die Streckenführung entsprechend ändern, wäre in den dann jeweils nicht mehr angefahrenen Abschnitten das ÖPNV Angebot unzureichend und müsste zeitweise anders kompensiert werden.“
Antwort der Stadt: Änderung der Streckenführung macht ÖPNV komplexer
Eine Änderung der Streckenführung belaste laut Stadt nicht nur das System des ÖPNV, da dieses so noch komplexer und unübersichtlicher würde, sondern erschwert letztlich auch den Zugang für Fahrgäste, die unkompliziert ihr Fahrziel erreichen möchten. „Im Ergebnis würde die beabsichtige Änderung also nicht zu einer Verbesserung der Situation beitragen. Eine zeitlich geteilte Streckenführung der Linie 933 wird daher grundsätzlich als nachteilig angesehen.“
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Grundsätzlich werden aktuell Veränderungsvorschläge „und entsprechende Optimierungen“ in den Bezirkskonzepten geprüft und der Politik zur Beratung vorgelegt. Da dies mit zusätzlichen Kosten verbunden sein wird, muss allerdings die Finanzierung für die Anpassungen geklärt und sichergestellt werden. Im Fall der 933 scheint es so, als wären die Änderungswünschen vom Tisch. Das dürfte weder den Politikern noch den Neuenkampern gefallen.