Duisburg. Der Rheinpegel in Duisburg-Ruhrort sinkt nach dem Höchststand am Samstag nun deutlich. Hochwasser-Sperrungen ab Montag aufgehoben. Zum Newsblog.

In diesem Newsblog lesen Sie die wichtigsten Informationen zum Hochwasser in Duisburg:

  • Prognose für Pegel in Duisburg-Ruhrort: Rund 914 cm am Sonntagmittag
  • Scheitelpunkt der aktuellen Hochwasserwelle lag am Samstag bei 9,41 Metern
  • Wirtschaftsbetriebe: Sperrungen werden ab Montag nach und nach aufgehoben.
  • Behörden sehen keine Probleme für Rheindeiche in Homberg und Laar/Beeckerwerth
  • Häusern in Großenbaum drohte Überflutung: Einsatz der Wirtschaftsbetriebe

Sonntag, 7. Januar: Hochwasser-Sperrungen werden ab Montag aufgehoben

15 Uhr: Die Feuerwehr Duisburg zieht am Sonntagnachmittag eine erste Bilanz. So war der Einsatz in Großenbaum, wo der Dickelsbach wegen anhaltender Regenfälle über die Ufer getreten ist, am Samstag der aufwendigste. Dort habe sich die Situation aber bereits verbessert und der Wasserspiegel sei am Sonntag beispielsweise im Bereich der Saarner Straße schon um zehn Zentimeter gefallen.

Die Feuerwehr bleibt auch am Sonntag im Stadtgebiet im Einsatz und führt „an markanten Stellen regelmäßig Kontrollen durch“, wie Christian von Spiczak auf Anfrage mitteilt. Bei der Feuerwehr Duisburg ist der Ingenieur zuständig für den Katastrophenschutz im Bereich Hochwasser.

13.40 Uhr: Wie Volker Lange, Sprecher der Wirtschaftsbetriebe Duisburg, mitteilt, entspannt sich die Hochwasser-Lage immer mehr. Ab Montag, 8. Januar, werden deshalb die Sperrungen, wie zum Beispiel am Deich in Laar, nach und nach aufgehoben.

13 Uhr: Die Rheinfähre Walsum ist derzeit in der Winterpause. Diese wird nun verlängert. Wie Fährmann Dirk Nowakowski mitteilt, ist er nicht wie ursprünglich geplant schon am Montag, sondern erst am 9. Januar wieder im Einsatz. Er begründet diese Entscheidung mit der aktuellen Hochwasserlage. Hier geht‘s zum Bericht.

12.45 Uhr: Der Rheinpegel ist in Duisburg drastisch gefallen. So wurde an der Messstelle in Ruhrort gegen 12.30 Uhr nur noch ein Pegelstand von 9,14 Metern gemessen. Zuvor hatte sich bereits am Samstag die Lage entspannt. Mittags wurde mit 9,41 Meter der Scheitelpunkt erreicht, die Hochwasserwelle fiel damit definitiv niedriger aus als am zweiten Weihnachtstag (9,47 m). Bis Samstagabend hielt sich der Pegelstand um die 9,40-Meter-Marke. Seitdem nimmt das Hochwasser kontinuierlich und immer schneller ab. Laut Prognosen vom Sonntagmittag wird es am Nachmittag, aber spätestens am Abend die 9-Meter-Marke unterschreiten.

Samstag, 6. Januar: Lage am Rhein entspannt sich

15.30 Uhr: Die Lage am Rhein in Duisburg entspannt sich. Laut aktueller Vorhersage ist bis 20 Uhr ein Pegelstand von maximal 9,46 Meter zu erwarten. Damit ist er weit von anfänglichen Prognosen entfernt, die zeitweise über 10 Meter voraussagten. Die aktuelle Welle wird nach derzeitigem Stand sogar niedriger ausfallen als am zweiten Weihnachtstag (9,47 m). Am Samstagvormittag lag der Pegel knapp über der 9,40-Meter-Marke, verändert sich aber seit Stunden kaum.

14.30 Uhr: Wie die Wirtschaftsbetriebe berichten, mussten am Freitag über 50 Mitarbeiter in Großenbaum insgesamt zwei Dämme aus Sandsäcken bauen, um die Fichtenstraße und die angrenzenden Häuser vor einer Überflutung zu schützen. Der Dickelsbach war nach anhaltenden Regenfällen über die Ufer getreten. Hier geht‘s zum Bericht.

Freitag, 5. Januar: Rücksichtslose Sandsack-Diebe am Dickelsbach

18.30 Uhr: Bei Rhein-Hochwasser bekommen es Einsatzkräfte in Duisburg mitunter mit schaulustigen Hochwasser-Touristen zu tun, die in erster Linie sich selbst gefährden (siehe unten). Die Wirtschaftsbetriebe (WBD) berichten nun aus dem Stadtsüden ein rücksichtsloses Verhalten, das auch andere Menschen gefährdet. Der Tatort: das Dickelsbachufer in Höhe der BG Unfallklinik in Buchholz.

Dort hatten die WBD wegen der Überflutungen einen Sandsackwall errichtet. „Leider sind dort Sandsäcke entwendet worden“, sagt WBD-Sprecher Volker Lange. Wahrscheinlich in der Nacht auf Mittwoch seien „etwa zehn“ Stück gestohlen worden. „Das geht gar nicht“, schimpft Lange. „Die Säcke sollen doch das Wasser eindämmen und die Menschen und Gebäude vor Überflutungen schützen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum jemand so etwas macht.“ Er appelliert nun zur Sicherheit auch noch: Bitte die Sandsäcke an den Bächen liegenlassen!

Betroffen von den Überflutungen sind neben dem Dickelsbach der Rahmer Bach, 6-Seen-Platte, Pootbach, Schwanenteich und der Neue Angerbach in Huckingen. In diesen Bereichen kommt es zu Absperrungen auf den umliegenden Wegen.

16.45 Uhr: Der Rhein-Pegel in Ruhrort liegt jetzt bei 9,21 Meter (zu den Daten). Die „Schifffahrtshochwassermarke I“ (9,30 Meter) wird also wie erwartet heute überschritten. Die Schiffe müssen also später ihr Tempo drosseln und im mittleren Rheindrittel fahren.

16.35 Uhr: Hochwasser-Lagen in Duisburg hatten in der Vergangenheit regelmäßig Schaulustige angelockt, die sich etwa an der Mühlenweide postierten. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg haben allerdings auch einige Bereiche abgesperrt. Wer die Baken zur Seite schiebt und dennoch die Deiche betritt, riskiert ein saftiges Bußgeld. Zum Bericht.

16 Uhr: Während die Ruhr in Duisburg eher keine Probleme macht, liegt beim Hochwasser die Aufmerksamkeit meist auf dem Rhein. Zurzeit drohen außerdem an kleineren Bäche im Süden der Stadt Überflutungen. Um die Gewässer der Emscher ist es dagegen meist ruhig, doch auch diese tragen zurzeit besonders viel Wasser. Kein Grund zur Sorge, sagt die Emschergenossenschaft (EGLV), und erklärt die Besonderheiten dieser Gewässer.

15.30 Uhr: Die Feuerwehr Duisburg hat in Großenbaum ein Vereinsheim vor den Wassermassen des überlaufenden Rahmer Bachs gerettet. So lief der Einsatz.

12 Uhr: Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben wie gestern angekündigt (siehe unten, 4.1.) die Sperren und Verbotsschilder auf dem Rheindeich in Laar/Beeckerwerth in Höhe des Deichparks Laar aufgestellt: „Damit werden alle Zugänge zum Deichpark gesperrt. Der Deichkronenweg und die Aufgänge von der Straße her bleiben offen“. Der Grund: Der dortige asphaltierte Weg liegt direkt am Wasser. Dieser könnte überflutet werden, es drohe Gefahr sogar „durch Wellenschlag von Schiffen beziehungsweise infolge von starkem Wind“, erläutert WBD-Sprecher Volker Lange.

Der Zugang zum Rhein am Deichpark in Laar ist inzwischen nun gesperrt.
Der Zugang zum Rhein am Deichpark in Laar ist inzwischen nun gesperrt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

11.30 Uhr: Gegen die Fluten kämpfen, so gut es geht - das ist die einzige Möglichkeit, die viele Menschen in den Überschwemmungsgebieten des Rheins zurzeit haben. Doch was ist mit den Tieren, die nah am Rhein leben? Für viele bedeutet das Hochwasser den sicheren Tod. Andere profitieren von der aktuellen Lage. Zum Bericht aus Duisburg.

10.05 Uhr: Nach den aktuellsten Rechenmodellen wird der Scheitelpunkt der aktuellen Welle also die Zehn-Meter-Marke am Pegel Ruhrort wohl doch nicht übersteigen. Dennoch ist es weiterhin möglich, dass die Welle etwas höher ausfällt als am zweiten Weihnachtstag (9,47 m). Der Pegel steigt weiter rasant: Zwischen Mittwochmorgen und Donnerstagmorgen, 5 Uhr, hat der Rheinpegel in Ruhrort laut ELWIS um 124 cm zugelegt, von 766 auf 890 cm.

10 Uhr: Die Hochwassermeldezentrale hat ihren aktuellen Bericht für den Niederrhein veröffentlicht:

Am gesamten Niederrhein steigen die Wasserstände weiter an. Am Pegel Köln wird für die Nacht auf Samstag ein Höchststand zwischen 810 bis 830 cm vorhergesagt. Am Pegel Duisburg-Ruhrort wurde die Meldehöhe von 800 cm gestern Vormittag überschritten (siehe 4.1., d. Red.). Nach derzeitiger Vorhersage ist hier ein weiterer Anstieg bis in den Bereich von 940 bis 970 cm im Verlauf des Samstags zu erwarten. Die Überschreitung der Schifffahrts-Hochwassermarke I (930 cm, d. Red, siehe unten) im Bereich der Pegel Duisburg-Ruhrort bis Emmerich wird im Laufe des heutigen Tages erwartet. Für die kommende Woche werden am gesamten Niederrhein fallende Wasserstände vorhergesagt.“

9 Uhr: Der Tiergnadenhof in Rheinhausen ist in Alarmbereitschaft: Das Hochwasser reicht teilweise bis zu den Ställen. Wie gefährlich ist es für Tiere? Hier geht‘s zum Artikel:

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Donnerstag, 4. Januar: Rheinpegel könnte in Ruhrort sogar Zehn-Meter-Marke knacken - Behörden sehen keinen Anlass zur Sorge

Die Hochwasservorhersagezentrale hat ihre Prognose für das Rhein-Hochwasser am Niederrhein am Donnerstag nochmals aktualisiert: Möglicherweise werde am Pegel in Duisburg-Ruhrort am Samstag sogar die Zehn-Meter-Marke überschritten.

Aus ihren Modellen, in die hydrologische und meteorologische Daten einfließen, leitet die Hochwasservorhersagezentrale ab, dass in Ruhrort „ein weiterer Anstieg des Wasserstands bis in den Bereich 960 cm bis 1000 cm bis Samstag möglich“ sei. Am Mittwochmorgen hatten die Modelle noch Pegelstände zwischen 9,20 und 9,70 Meter errechnet.

Die Meldehöhe von acht Metern wurde in Ruhrort bereits am Donnerstag überschritten: Zwischen 5 und 16 Uhr stieg der Wasserstand nach den Daten des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Rhein rasant von 7,66 auf 8,32 Meter.

Tempolimit für die Schiffe auf dem Rhein

„Die Prognosen sagen wegen der erhöhten Niederschlagsmengen höhere Wasserstände als bei den letzten Wellen 2023 voraus“, ordnet Jan Böhme ein, Gewässerkundler beim WSA Rhein. In Ruhrort hatte diese jüngste Welle ihren Scheitelpunkt am 27. Dezember mit 9,47 Metern erreicht. Die „Schifffahrtshochwassermarke I“ (9,30 Meter) wird wohl bereits am Freitag überschritten. Was das bedeutet?

Der Rhein steigt nach dem Dauerregen der letzten Tage in Duisburg voraussichtlich höher als seit Jahren. Das Bild zeigt das Hochwasser am Donnerstag in Walsum.
Der Rhein steigt nach dem Dauerregen der letzten Tage in Duisburg voraussichtlich höher als seit Jahren. Das Bild zeigt das Hochwasser am Donnerstag in Walsum. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Böhme erklärt: „Die Schifffahrt muss ihre Geschwindigkeit auf 20 km/h beschränken und im mittleren Drittel des Rheins fahren.“ Sorgen macht ihm die neueste Welle nicht, obwohl sie die höchste seit Jahren werden könnte: „Das Gewässerbett und der Überflutungsbereich haben in Duisburg so viel Volumen, dass es für die Wasserstraße in Duisburg keine Gefährdung geben wird.“ Die Zehn-Meter-Marke am Rheinpegel Ruhrort war zuletzt 2011 übertroffen worden.

Stadt Duisburg erwartet keine massiven Probleme und Notfälle

Nach den „Hochwasser-Alarmstufen“ der Stadt wird das neue Hochwasser eines der Stufe 2: ein „schweres Hochwasser“. Als solche werden Wasserstände mit einem Rheinpegel zwischen neun und elf Metern eingestuft. Die Skala hat fünf Stufen (Stufe 5: „katastrophales Ereignis“, ab 13 Metern).

Die Einschätzung der Lage durch die Stadt fasst Sprecherin Gabi Priem so zusammen: „Gemäß den aktuellen Prognosen kommt es zu keinen kritischen Schwellenwerten. Wir verfolgen natürlich weiterhin engmaschig die Lageentwicklung. Massive Probleme, die umfangreiche Notfallmaßnahmen erfordern, erwarten wir nicht.“

Der Krisenstab ist aktuell nicht im Einsatz. Die Stadt behalte aber auch den maroden und gesperrten Deich in Homberg im Blick, so Priem. „Der kritische Wasserstand für den Deichabschnitt in Homberg wäre bei elf Metern erreicht. Mit diesem Wasserstand ist nicht zu rechnen.“ Ähnlich verhalte es sich mit dem Deichabschnitt in Laar/Beeckerwerth: „Auch hier lautet die Prognose, dass die relevanten Schwellenwerte nicht erreicht werden.“

Auch der Rheindeich in Laar wird gesperrt

Aber: Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) wollen dort am Freitag in Höhe des Deichparks Laar Sperren aufbauen: „Damit werden alle Zugänge zum Deichpark gesperrt. Der Deichkronenweg und die Aufgänge von der Straße her bleiben offen“. Der Grund: Der dortige asphaltierte Weg liegt direkt am Wasser. Dieser könnte überflutet werden, es drohe Gefahr sogar „durch Wellenschlag von Schiffen beziehungsweise infolge von starkem Wind“, erläutert WBD-Sprecher Volker Lange.

Abseits des Rheins gibt es laut Stadtsprecherin Priem „Ausuferungen insbesondere am Dickelsbach und rund um die Sechs-Seen-Platte“. Betroffen von Überflutungen sind nach den Angaben der Wirtschaftsbetriebe aktuell der Rahmer Bach, die Sechs-Seen-Platte, der Pootbach in Neudorf, der Schwanenteich und der Neue Angerbach in Huckingen sowie der Dickelsbach.

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Volker Lange erläutert: „Durch den Dauerregen der letzten Woche sind die Duisburger Böden durchweicht und können kein Wasser mehr aufnehmen. Erschwerend kommen die starken Winde hinzu, was dazu führt, dass speziell im Bereich der 6-Seen-Platte Bäume in die überfluteten Bereichen gefallen sind.“

Betroffene Wohngebiete gebe es entlang dieser Gewässer bisher nicht, sagt Stadtsprecherin Gabi Priem. „Auch hier werden die Auswirkungen des Hochwassers regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf Gegenmaßnahmen eingeleitet“, versichert sie.

  • Für den Stadtsüden kündigt WBD-Sprecher Lange Sperrungen der Wege zwischen Mündelheimer Straße und Ehinger Straße an.
  • Zusätzlich zu den bisher aufgestellten seien jüngst neue Straßensperrungen in Baerl (Niederhalener Dorfweg), Hüttenheim (Hermann-Rinne-Straße) und Duissern (Ruhrdeich) aufgebaut worden.
  • Details zu den aktuellen Sperrungen und komplette Liste: www.wb-duisburg.de/unternehmen/hochwasser

Mittwoch, 3. Januar: Anstieg des Rheins bis 9,70 Meter möglich

Der Rheinpegel steigt nach den jüngsten Regenfällen im gesamten Rhein- und Zufluss-Gebiet auch in Duisburg noch etwas schneller als Anfang der Woche angenommen (siehe unten): Am Pegel Ruhrort werde nun bereits am Donnerstagmorgen mit der Überschreitung der Meldehöhe von acht Metern gerechnet, berichtet die Hochwasservorhersagezentrale am Mittwoch (3. Januar). Und: „Bis Samstag ist ein weiterer Anstieg bis in den Bereich 920 cm bis 970 cm möglich.“

Es ist also möglich, dass sogar die Pegelstände des Weihnachtshochwassers überschritten werden. In Ruhrort hatte diese jüngste Welle ihren Scheitelpunkt mit 9,47 Metern am 27. Dezember erreicht. Seither war der Wasserstand zurückgegangen, auf 6,76 Meter am Dienstagabend (2. Januar). Bis Mittwochnachmittag (3. Januar) stieg der Pegel auf 6,86 Meter.

Das neue Rhein-Hochwasser könnte in Duisburg die Pegelstände von Weihnachten sogar noch übertreffen. Das Foto vom überfluteten Biergarten des Lokals „Jedermann“ in Homberg hat Renate Schuparra Ende 2023 aufgenommen.
Das neue Rhein-Hochwasser könnte in Duisburg die Pegelstände von Weihnachten sogar noch übertreffen. Das Foto vom überfluteten Biergarten des Lokals „Jedermann“ in Homberg hat Renate Schuparra Ende 2023 aufgenommen. © Renate Schuparra | Leserfoto

Die aktuell höchsten „Abschätzungs“-Werte für Ruhrort im Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice der deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (ELWIS): „948 bis 967 cm“ – am Freitagnachmittag bereits.

Was bedeutet dies für den maroden Rheindeich in Duisburg-Homberg? Dort war wie berichtet am zweiten Weihnachtstag bei einer Kontrolle eine Sickerstelle zwischen PCC-Stadion und Hundeverein entdeckt worden. Die Feuerwehr hatte das Leck mit einer „Quellkade“ gesichert, einem mit Wasser gefüllten Ring, der einen Gegendruck erzeugt (siehe unten, 26.12.). Die Situation sei seither unter Kontrolle.

„Der Deich bleibt weiterhin gesperrt“, sagte am Mittwoch Silke Kersken, Pressesprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD), mit Blick auf die vierte Hochwasserwelle seit Ende November, die nun anrollt. Die Situation habe sich nicht geändert. Die Quellkade liege noch am Deich und „bleibt auch noch bis nach dem kommenden Hochwasser liegen“, so Kersken. Die Prognose zeige, dass die Pegelstände nach dem Wochenende wieder sinken.

Das Sperrtor am Marientor zum Schutz von Alt- und Innenstadt ist bereits seit dem 13. Dezember geschlossen. Dort würde es erst ab einem Pegelstand von 13 Metern kritisch werden. So ein extremes Hochwasser gab es zuletzt am 2. Januar 1926.

Dienstag, 2. Januar: Rheinpegel steigt ab Mittwoch wieder schnell an

Die vierte Hochwasserwelle seit Ende November baut sich auf dem Rhein auf. In Duisburg-Ruhrort hatte das Weihnachtshochwasser seinen höchsten Stand mit 9,47 Metern am 27. Dezember erreicht; seither war der Wasserstand zurückgegangen, auf 6,77 Meter am Dienstagnachmittag (2. Januar). Nach den Vorhersagen steigt der Pegel ab Mittwoch wieder:

Das geht auch aus den Prognosen des Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice der deutschen Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (ELWIS) hervor. Demnach soll der Wasserstand in Duisburg Ende der Woche sogar wieder über die Neun-Meter-Marke klettern.

Nach dem Weihnachtshochwasser (im Bild) ist vor der Januar-Flut: Der Rheinpegel soll in Duisburg wieder deutlich ansteigen.
Nach dem Weihnachtshochwasser (im Bild) ist vor der Januar-Flut: Der Rheinpegel soll in Duisburg wieder deutlich ansteigen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Nach der „Wahrscheinlichkeitsbasierten 14-Tage-Vorhersage“ vom Dienstag ist sogar ein Pegelstand von zehn Metern am Wochenende in Ruhrort nicht ausgeschlossen – aber sehr unwahrscheinlich. Die Überschreitungswahrscheinlichkeit für die Hochwassermarke I (Duisburg-Ruhrort: 930 cm) liegt laut Vorhersage am Samstag, 6. Januar, bei immerhin 43 Prozent. Auch dieser Wasserstand entspräche laut Warnsystem noch einem „mäßigen Hochwassergefährdung“.

Freitag, 29. Dezember: Starker Regen erwartet

16 Uhr: Wie ist die Prognose für das Silvester-Wochenende? Der Rheinpegel soll in Ruhrort laut Prognose der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bis Sonntagmittag auf circa 7,50 Meter fallen. Am Montag wird nach der derzeitigen Wettervorhersage wieder starker Regen erwartet.

9.45 Uhr: Der Rheinpegel sinkt weiter kontinuierlich. Am Freitagmorgen wurde an der elektronischen Messstelle in Ruhrort ein Pegel von 8,71 Metern gemessen. Zum Vergleich: Am Mittwochmorgen lag der Pegel noch bei 9,47 Metern. Die aktuellen Prognosen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes beschreiben am Rhein eine weitere Entspannung in den kommenden Tagen.

Der Rheinpegel soll in Duisburg über das Silvesterwochenende sinken.
Der Rheinpegel soll in Duisburg über das Silvesterwochenende sinken. © Duisburg | Hans Blossey

Viele Straßen und Wege sind aber weiter gesperrt. Hier finden Sie die aktuelle Übersicht.

Spektakuläre Fotos vom Hochwasser aus der Vogelperspektive haben wir für Sie in dieser Bildergalerie.

Donnerstag, 28. Donnerstag: Sandsäcke sollen Dickelsbach eindämmen

Der Dickelsbach im Duisburger Süden ist über die Ufer getreten. Sandsäcke kommen nun zum Einsatz.
Der Dickelsbach im Duisburger Süden ist über die Ufer getreten. Sandsäcke kommen nun zum Einsatz. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

16.25 Uhr: Der Dickelsbach im Duisburger Süden führt seit Tagen immer mehr Wasser. Nun mussten die Wirtschaftsbetriebe reagieren: „An einem Spazierweg hinter der Unfallklinik in Großenbaum musste ein Sandsackdamm aufgebaut werden, da der Dickelsbach über die Ufer getreten ist. Der Sandsackdamm dient dazu, die Überflutungsfläche einzudämmen“, teilten sie am Donnerstagnachmittag mit.

Auf einem Teilstück von circa 20 Metern wurden auf dem Weg „Am Dickelsbachgrund“, vom Weg „Zur Seenplatte“ bis zum Weg „In der Hattung“ Sandsäcke aufgebaut.

Der Weg „Am Dickelsbachgrund“ ist so beidseitig zur Sackgasse geworden. Aus Sicherheitsgründen ist daher dieser Strecke ab sofort gesperrt. Der beliebte Spazierweg kann in den kommenden Tagen nicht genutzt werden. Die Sandsäcke dürfen nicht bewegt werden.

Die Wirtschaftsbetriebe teilen weiter mit: „In den nächsten Tagen, ist wieder mit stärkeren Regenfällen zu rechnen, sodass der Wasserstand des Dickelsbachs wieder ansteigen könnte.“

15.30 Uhr: Dieses Fotos unseres Luftbildfotografen Hans Blossey dokumentieren das Ausmaß des Hochwassers:

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13.45 Uhr: Der Rhein-Pegel wird in Duisburg-Ruhrort nach aktuellsten Prognosen noch am heutigen Donnerstag unter die 9-Meter-Marke sinken. Bei der letzten Messung um 13 Uhr lag er noch bei 9,06 Metern.

9.45 Uhr: Der Pegel in Duisburg ist von Mittwochmittag bis Donnerstagmorgen gesunken. Um 5 Uhr wurde an der elektronischen Messstelle in Ruhrort ein Pegelstand von 9,23 Meter gemessen. Am Vortag waren es zur selben Zeit noch 9,47 Meter.

In den kommenden Tagen soll der Wasserstand laut Prognose der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes weiter sinken. Aber: Es ist auch neuer Regen angesagt.

Eine Übersicht über gesperrte Straßen im Stadtgebiet finden Sie hier.

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Der Rheinpegel hat in Duisburg am Mittwoch die Marke von 9,47 Meter erreicht.
Von Lars Heidrich, Michael Dahlke und Martin Moeller

Mittwoch, 27. Dezember: Höhepunkt des Hochwassers erstmal erreicht

16.30 Uhr: Drei Fotografen waren heute in Duisburg unterwegs, um Bilder vom Hochwasser zu machen. Hier sind die Fotos:

15.30 Uhr: Das Newsupdate zur aktuellen Hochwasserlage. Die Situation am beschädigten Deich im Homberg ist nach Angaben der Wirtschaftsbetriebe Duisburg „unverändert“, also unter Kontrolle. Der Deich bleibt weiter gesperrt.

Hochwasser am Rhein in Duisburg. Die aktuelle Lage mit Deichschaden

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    Der Höhepunkt des Hochwassers ist aber wohl überstanden. Um 13 Uhr wurde in Ruhrort ein Pegelstand von 9,44 Meter gemessen. Um 5 Uhr waren es an gleicher Stelle noch 9,47 gewesen. Der Wasserstand soll nun weiter langsam fallen. Viele Wege und Straßen bleiben aber noch gesperrt.

    Hier sehen Sie, welche Straßen Wege und Zufahrten aktuell gesperrt sind.

    15.20 Uhr: Vier Jahre muss er noch durchhalten. Erst 2028 wird der Deich in Duisburg-Homberg saniert. Wie marode der Schutzwall ist, zeigt sich jetzt beim aktuellen Hochwasser. Die aktuellen Eindrücke von vor Ort finden Sie in diesem Text.

    13.50 Uhr: Hier bewegte Bilder vom Einsatz am Homberger Deich:

    10.50 Uhr: Die Freiwillige Feuerwehr war in Hochemmerich im Einsatz. Der Grund: Ein Rückhaltebecken drohte überzulaufen.
    „Mit unseren Schmutzwasserpumpen entfernten wir circa 250.000 Liter Wasser aus dem Becken“, berichtete der Löschzug Rheinhausen.

    10 Uhr: Der Pegelstand an der elektronischen Messstelle in Ruhrort steigt weiter. Am Mittwochmorgen wird er mit 9,47 Metern gemeldet. Das Bundesamt für Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung prognostiziert für den heutigen Tag einen Höchststand von 9,48 Metern.

    Deichschaden in Homberg: Das ist bekannt

    Am Dienstagmittag ist ein Schaden am Fuße des Deichs in Duisburg-Homberg entdeckt worden. Die Feuerwehr unterstützte die Wirtschaftsbetriebe.
    Am Dienstagmittag ist ein Schaden am Fuße des Deichs in Duisburg-Homberg entdeckt worden. Die Feuerwehr unterstützte die Wirtschaftsbetriebe. © Justin Brosch | JUSTIN BROSCH

    Die starken Regenfälle der vergangenen Tage lassen die Pegelstände an Rhein und Ruhr weiter ansteigen: Der Pegel in Ruhrort hat bereits die Neun-Meter-Marke überschritten. Am Dienstagmittag meldete die elektronische Messung einen Stand von 9,41 Meter. In Homberg ist bei einer Kontrolle am Dienstagmittag am Fuß des Deiches eine Sickerstelle aufgefallen, durch die Wasser gekommen ist. „Das ist nicht dramatisch, aber wir haben den Deich für Fußgänger und Fahrradfahrer gesperrt, damit nicht die ganzen Schaulustigen vorbeikommen“, erklärt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe Duisburg.

    Angesichts der Entwicklung hat sich am ersten Weihnachtstag der Krisenstab der Stadt getroffen. „Gemeinsam mit den Deichverantwortlichen im Stadtgebiet werden die kritischen Bereiche beobachtet“, informiert ein Stadtsprecher. Die Wirtschaftsbetriebe kontrollieren die Deiche regelmäßig. Als die Schadstelle aufgefallen ist, wurde die Feuerwehr alarmiert.

    Um jedoch weitere Schäden am Deichkörper zu verhindern, haben die Rettungskräfte eine sogenannte Quellkade um die Austrittsstelle gelegt. Eine Quellkade ist ein mit wassergefüllter Ring, der einen Gegendruck erzeugt, der wiederum den Wasserfluss stoppen und verringern soll. Die Quellkade wird durch die Feuerwehr Duisburg aufgebaut.

    Bei der Feuerwehr habe es zudem einzelne Einsätze gegeben, bei denen Grundwasser in Kellerräume drückte. „Unsere Fachleute behalten die aktuelle Lage im Blick“, verspricht eine Stadtsprecherin am zweiten Weihnachtstag. Der Scheitelpunkt des Rheinhochwassers wird voraussichtlich am 27. Dezember erwartet: Bis dahin könnte ein Pegelhöchststand von 9,70 Metern erreicht werden, informiert die Stadt Duisburg.

    Hochwasser an Rhein und Ruhr: Mehr Artikel aus Duisburg

    Dickelsbach an einigen Stellen über die Ufer getreten

    Mancherorts können die gesättigten Böden das zusätzliche Wasser nicht mehr aufnehmen, sodass es unmittelbar in Bäche und Flüsse gelangt. „Auch kleinere Gewässer führen viel Wasser, auch entlang der Bäche ist Vorsicht geboten“, warnt die Stadt. So tritt beispielsweise der Dickelsbach an einigen Stellen über die Ufer. Im Laufe des Dienstags hat sich der Wasserstand im Zulauf des Dickelsbaches allerdings leicht verringert.

    Die Böden sind übersättigt. Die Mühlenweide in Ruhrort ist bereits überschwemmt.
    Die Böden sind übersättigt. Die Mühlenweide in Ruhrort ist bereits überschwemmt. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

    Aufgrund der steigenden Wasserstände kommt es an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet zur Sperrung von Straßen und Wegen, insbesondere im Deichvorland und in unmittelbarer Nähe zu den Hochwasserschutzanlagen. Eine Übersicht über aktuelle und geplante Sperrungen bei steigendem Wasserstand finden Duisburger und Duisburgerinnen auf dem Hochwasser-Portal der Stadt unter www.duisburg.de/hochwasser.

    Am zweiten Weihnachtsfeiertag musste ein Paddel-Event vom „Schwimm- und Paddel-Club Ackerfähre“ ausfallen. Das Bootshaus des Vereins liegt zum Glück etwas erhöht an der Ruhr. „Auf der Wiese steht man Knie tief im Wasser“, schildert Stefan Melulis. Er erinnert sich auch an andere Jahre, als die Ruhr über die Ufer getreten ist, aber das sei schon ein bisschen her. Die Vereinsmitglieder haben jedenfalls spontan umdisponiert und sind direkt zum gemütlichen Teil übergegangen.

    Blick vom Richard- Hindorf-Platz auf den Rhein. Die Mühlenweide steht unter Wasser.
    Blick vom Richard- Hindorf-Platz auf den Rhein. Die Mühlenweide steht unter Wasser. © Duisburg | Ralf Rottmann

    Auch Thomas Seven, Betreiber des Biergartens an der Mühlenweide, kann diesmal gelassen auf den Wasserstand gucken. „Wir hatten im Oktober den letzten Öffnungstag und haben dann zügig alles zurückgebaut.“ Nur wenn der Pegel während der Saison steigt, wird es kritisch. „Wir öffnen im kommenden Jahr im Mai wieder. Dann sollte alles wieder gut sein.“

    Das Sperrtor am Marientor ist bereits seit dem 13. Dezember geschlossen. Ab einem Wasserstand von 8,60 Meter wird der Schutz des Tores nötig. Erst ab einem Pegelstand von 13 Metern würde es kritisch werden. So ein extremes Hochwasser gab es zuletzt am 2. Januar 1926.

    Das letzte Rhein-Hochwasser mit historisch hohen Pegelständen erlebte Duisburg im Februar 2021, damals kletterte der Strom auf einen Stand von 9,40 Metern. Dieser Wert wird bereits am 26. Dezember übertroffen. Der höchste Wasserstand der vergangenen 30 Jahre datiert vom 31. Januar 1995. Damals wurden in Ruhrort 11,66 Meter gemessen.

    >> HOCHWASSER IN DUISBURG

    • Die Hochwassersaison beginnt am 1. November und gilt bis Ende März. In dieser Zeit, meist zwischen Weihnachten und Karneval, erreicht der Rhein seine jährlichen Höchststände.
    • Der Hochwasserschutz spielt in der Stadt eine wichtige Rolle: Mehr als 300.000 Einwohner sowie Sachgüter, deren geschätzter Wert laut Angaben der Stadtverwaltung im Bereich von 30 Milliarden Euro liegt, werden in Duisburg durch Hochwasserschutzanlagen vor Überschwemmungsschäden geschützt.