Duisburg. 45 Kilometer Deich verlaufen in Duisburg. Um sie zu schützen, geht die Stadt gegen Hochwasser-Touristen vor, die Sperren durchbrechen.


Am Wochenende soll das Hochwasser in Duisburg den Spitzenwert von 9,66 Metern erreichen. Die Wassermassen hatten in der Vergangenheit regelmäßig Schaulustige angelockt, die sich etwa an der Mühlenweide postierten. Die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Duisburg haben allerdings auch einige Bereiche abgesperrt. Wer die Baken zur Seite schiebt und dennoch die Deiche betritt, riskiert ein saftiges Bußgeld.

„Viele Leute ignorieren die Absperrung“, ärgerte sich Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben jüngst. Polizei und Ordnungsamt seien deshalb im Einsatz. „Wer Hochwasserbilder sehen möchte, findet genügend davon in der Zeitung oder im Fernsehen“, sagt Silke Kersken. „Dafür muss man nicht den Deich gefährden.“

Städtischer Außendienst kontrolliert in Duisburg die Grünflächen und auch Parkanlagen

Auf Nachfrage erklärt Max Böttner, Sprecher der Stadt Duisburg, allerdings: „Bei der regelmäßigen Präsenz des Städtischen Außendienstes wird das gesamte Stadtgebiet bestreift. Dazu gehören dann auch die Grünflächen, Parkanlagen und Natur- sowie Landschaftsschutzgebiete. Gezielte Kontrollen an Deichen gab es aber bislang durch den SAD nicht.“ Sofern das Verbot des Betretens eines Deichs durch eine Absperrung oder Beschilderung kenntlich gemacht ist, kann das widerrechtliche Betreten mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro geahndet werden.

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„Grundsätzlich rechnen wir nach den aktuellen Wetterprognosen mit einer Entspannung der Hochwasserlage. Dennoch ist wegen der noch immer hohen Pegelstände nicht auszuschließen, dass die sogenannten Hochwassertouristen an der ein oder anderen Stelle auftauchen. Sofern diese keine Absperrungen durchbrechen, ist dagegen auch nichts einzuwenden“, erläutert Böttner. Eine intensive Überwachung von Deichen wäre beispielsweise bei konkreten Gefahrensituationen in Einzelfällen denkbar.

Viele Spaziergänger zog es in den vergangenen Tagen zur Mühlenweide.
Viele Spaziergänger zog es in den vergangenen Tagen zur Mühlenweide. © WAZ | Fabienne Piepiora

Die Hochwasserschutzanlagen erstrecken sich im Duisburger Gebiet auf zirka 45 Deich-Kilometer und schließen die Areale Rheindeich Walsum, Nordhafen, Deichfährenbereich Orsoy, Deichbereiche Binsheim, Lohmannsheide, Gerdt, Homberg, Beeckerwerth, Laar, Neuenkamp, Kasslerfeld, Ruhrdeich, Mündelheim und Friemersheim ein.