Duisburg. Nach dem Tod von Norbert Zajac führt Ehefrau Jutta das Zoogeschäft. Sie spricht über den schweren Abschied, die Zukunft und geplante Änderungen.

Er war wohl Duisburgs bekanntester und gleichzeitig schillerndster, bei vielen aber auch ein umstrittener Geschäftsmann. Er fuhr einen Porsche in Reptilienoptik, führte einen erfolgreichen Youtube-Kanal und hatte unzählige TV-Auftritte – Norbert Zajac war deutschlandweit bekannt. Im Dezember 2022 starb er unerwartet. Für seine Ehefrau Jutta, die Belegschaft im Zoofachgeschäft sowie für viele Kunden war der plötzliche Tod ein Schock. Wie sollte es ohne das Gesicht und den bekannten Chef von Zoo Zajac nur weitergehen?

Für Jutta Zajac war klar, dass es weitergehen muss. „An dem Laden hängt so viel. Die Tiere und die vielen Mitarbeiter“, sagt die 66-Jährige, die nun alleinige Geschäftsinhaberin ist und mit Geschäftsführerin Kathi Geven (42) das Lebenswerk ihres Mannes weiterführt. Sie hat das größte Zoofachgeschäft der Welt über Jahrzehnte mit aufgebaut. Auf 13.000 Quadratmetern werden unzählige Tiere und Zubehör verkauft.

Zoo Zajac: Ehefrau Jutta steht zwei Tage nach dem Tod im Geschäft

Schon zwei Tage nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes stand Jutta Zajac wieder auf der Fläche an der Information. „Ich konnte mich nicht in der Wohnung einschließen. Das war auch ein bisschen Therapie“, sagt die Witwe. Sie wollte unter Menschen kommen, hat die Ablenkung gesucht. Ihr Norbert fehlt ihr sehr.

Die Wohnung mit zwei Katzen und ihren beiden Dackeln kommt ihr leer vor. Ihr Mann war einfach präsent. Und das ist er auch noch immer: Im Geschäft am Konrad-Adenauer-Ring in Neumühl erinnern seine bunten T-Shirts mit Tiermotiven, die Norbert Zajac immer getragen hat, aber auch viele Bilder im Katalog und an den Wänden im Treppenhaus an den Gründer.

Norbert Zajac hat immer von Pinguinen im Geschäft geträumt

Ob sich nun etwas im Laden verändert? „Wir machen weiter wie bisher. Aber mein Mann kannte einfach alles und jeden. Da kommen immer noch Menschen und sprechen mich natürlich auf ihn an“, sagt Jutta Zajac. Auch der erfolgreiche Youtube-Kanal „Norberts Welt“ (299.000 Abonnenten) läuft weiter. „Der wird jetzt von unseren Mitarbeitern gepflegt.“ Die Videos haben jetzt neue Protagonisten. „Auch die, die früher nicht vor die Kamera wollten, trauen sich jetzt und sorgen dafür, dass alles weitergeht.“ Ergriffen ist auch Geschäftsführerin Kathi Geven: „Er war für mich wie ein Ersatzvater. Ich bin seit zwanzig Jahren hier und er hatte immer ein offenes Ohr für mich und alle Mitarbeiter.“

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Norbert Zajac hatte immer den Traum, Pinguine zu besitzen. Er verstand sich auch als Zoo, wie schon im Namen des Geschäfts zu lesen. „Die Pinguine waren immer sein Traum. Aber die wird es hier nicht geben. Wir wollen alles so belassen und keine großen Veränderungen mehr. Ich wollte sowieso nie Pinguine. Das war der Traum meines Mannes. Wahrscheinlich hätte er das auch irgendwann durchgezogen“, sagt Jutta Zajac.

Zoo Zajac: Diese Veränderungen sind geplant

Und trotzdem gibt es bald eine kleine Veränderung im Laden: Seit zwölf Monaten lebt Faultier Fridolin im Fachgeschäft. Er wurde hier geboren, Norbert hatte das Jungtier mit der Flasche aufgezogen, weil es von seiner Mutter verstoßen wurde. Nun soll Fridolin ein eigenes Gehege bekommen, sodass die Besucher und Besucherinnen ihn auch beobachten können.

Das Gehege ist auch eine Sicherheitsmaßnahme: „Wir wissen noch nicht, ob Fridolin ein Männchen oder ein Weibchen ist“, erklärt sein Pfleger Christian Wenzlaff. Faultiere sind Einzelgänger, sie dulden auch keine anderen Männchen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Und wäre es doch ein Weibchen, dann tritt irgendwann die Geschlechtsreife ein. Dann wäre eine Begegnung mit Vater Lennox ein Problem. Dieser würde seine Tochter nicht erkennen, erklärt der Pfleger.

Norbert Zajac hat Fridolin mit der Hand aufgezogen. Hier ein Archivbild (August 2022).
Norbert Zajac hat Fridolin mit der Hand aufgezogen. Hier ein Archivbild (August 2022). © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

Eine weitere Veränderung stand schon im vergangenen Jahr fest: Es wird keinen Katalog mehr geben. Das Papier ist so teuer geworden. „Das ist natürlich für viele Kunden schade“, sagt Kathi Geven, schließlich seien die Jahrbücher auch Sammelobjekte. „Es wird einen Umbau im Meerwasserbereich geben“, verrät die Geschäftsführerin zudem und ergänzt: „Wir renovieren hier und da und schauen, dass wir unseren Kunden etwas bieten.“ Ganz im Sinne des fehlenden Chefs, der auch für die Kunden nie stillstand.