Duisburg. Langwierig, intransparent, nervenaufreibend: An der Kitaplatz-Vergabe gibt es viel Kritik. Diesen Vorschlag macht jetzt Junges Duisburg.

Die Suche nach einem Kitaplatz in Duisburg ist für Eltern aufreibend, weil sie sich zwar über das Portal „Kita Place“ registrieren können, das eigentliche Vergabeverfahren aber intransparent ist. „Dieser Zustand ist für Eltern unerträglich. Man ist auf den Kitaplatz angewiesen, aber muss monatelang hinterher telefonieren“, ärgert sich der Vorsitzende von Junges Duisburg (JuDu), Oliver Beltermann.

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Im Digitalisierungsausschuss hatte JuDu beantragt, das Vergabeverfahren vollständig digital abzubilden. „Dadurch ist u.a. sicherzustellen, dass Eltern der angemeldeten Kinder einen Stand der Platzvergabe einsehen können und Kindertageseinrichtungen notwendige Vergaben digital durchführen können“, so die Forderung der Fraktion.

JuDu: Status im Duisburger Vergabeverfahren den Eltern zeitgemäß übermitteln

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„Eltern haben einen Anspruch auf mehr Transparenz! Eine Optimierung der Plattform Kita Place inklusive der Einrichtung eines digitalen Postfaches und einer Checkliste würde den Prozess deutlich einfacher gestalten“, erläutert der digitalisierungspolitische Sprecher der Junges-Duisburg-Fraktion, Daniel Meller (35). Kindertageseinrichtungen wären so in der Lage, den Status der Kitaplatz-Vergabe zeitgemäß zu übermitteln. Eltern müssten sich nur noch einloggen, um den Stand der Platzvergabe mitgeteilt zu bekommen.

Das sei, darüber herrschte fraktionsübergreifende Einigkeit, eine erstrebenswerte Wunschvorstellung. Es setze allerdings die Bereitschaft aller Akteure, Kitas der Stadt und diverser Träger sowie Tagesmütter voraus, ausschließlich ein solches System zu nutzen. Derzeit führen viele Einrichtungen eigene Wartelisten. Für Eltern heißt das: Sie können zwar ihren Bedarf in bis zu sechs verschiedenen Einrichtungen vormerken lassen, erfahren dann aber bei persönlichen Besuchen, dass es tatsächlich statt freier Plätze eine lange Warteliste gibt.

„Kita Place“: Jugendamtsleiter hat Nachbesserungen bereits angekündigt

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Nachbesserungen im System hatte Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke zuletzt bei der Familienkonferenz angekündigt. Auch dort hatten Eltern die Intransparenz des Systems beklagt. Der Digitalisierungsausschuss stellte sich zunächst die Frage der eigenen Zuständigkeit. „Das Thema gehört eher in den Jugendhilfeausschuss“, meinte Sonja Dietl (CDU) ebenso wie Stadtdirektor Martin Murrack. Dorthin soll das Thema nun überwiesen und in einer der nächsten Sitzungen diskutiert werden.