Duisburg. Lebhafte Diskussion bei der ersten Familienkonferenz der Redaktion Duisburg: Was Kita-Eltern bewegt, welche Sorgen sie haben und was sie fordern.
Kita-Eltern haben bei der ersten Familienkonferenz der Redaktion Duisburg Klartext geredet. Vor allem die fehlenden Betreuungsplätze und der Fachkräftemangel treibt viele um – das wurde ganz schnell deutlich. Aber nicht nur. Kritik gab es auch an den Freizeitangeboten und an der Gestaltung von Spielplätzen in der Stadt.
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Eine so lebhafte Runde hatte sich die Redaktion erhofft, als sie junge Mütter und Väter von Kindern im Kita-Alter aufgerufen hatte, sich für die Veranstaltung in der neuen Hochfelder Stepke-Kita zu bewerben. Die Auswahl fiel uns nicht leicht. Am Ende kam ein spannendes Quintett zusammen, das mit Männern und Frauen „vom Fach“ teils kontrovers, aber immer fair und vor allem auf Augenhöhe diskutierte – darunter der Jugendamtsleiter Hinrich Köpcke.
Mutter aus Duisburg wartet lange auf Kita-Platz für den Sohn
Er musste sich gleich am Anfang unangenehme Fragen von Nathaly Alva Vera gefallen lassen. Die junge Mutter aus Rumeln-Kaldenhausen wartet schon lange auf einen Betreuungsplatz für ihren bald zweijährigen Sohn und verzweifelt allmählich. Sie sagt: „Ich möchte mich ausbilden, kann aber nicht arbeiten, weil ich keine Familie habe, auf die ich für die Betreuung meines Kindes zurückgreifen kann.“
Nathalie Hinsen (38) ist alleinerziehend. Ihr Sohn Benedikt (4) geht in die städtische Kita an der Albert-Schweitzer-Straße in Huckingen. Aber: „Die Betreuungszeiten mit 35 Stunden pro Woche ermöglichen mir perspektivisch nicht, Vollzeit arbeiten zu gehen.“
Kritik an der Online-Plattform „Kita-Place“
Katrin Susanna Schmidt hat mit etwas Glück einen Betreuungsplatz für ihre kleine Tochter in der Stepke-Kita in Hochfeld bekommen. Sie wohnt aber in Walsum und muss ihr Kind jeden Morgen um 5.30 Uhr wecken, damit sie es rechtzeitig erst zur Kita und dann zur Arbeit schafft. Über die Online-Plattform „Kita-Place“ hatte die Walsumerin zuvor vergeblich versucht, einen Betreuungsplatz zu bekommen.
Eva Hans, Mutter von zwei Kita-Kindern aus Hochemmerich, hält „Kita Place“ auch nicht für die optimale Plattform und ärgert sich über Personalausfälle – nicht nur in Corona-Zeiten.
Klare Forderung: Gesundes Essen für alle Kinder
Janette Lindgens (36) schließlich, Mutter von zwei Kindern (4 Jahre und 7 Monate) aus Neudorf und selbst als Tagesmutter tätig, fordert gesundes Essen sowie täglich frische Luft für alle Kita-Kinder und setzt sich für mehr Waldkindergärten in Duisburg ein – derzeit gibt es nur einen.
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Genug Stoff also für eine erste spannende Familienkonferenz unter dem Motto „Kita und Freizeit“. Nach und nach werden wir einige Artikel veröffentlichen.
Die Familienkonferenz:
Hintergrund der ersten Familienkonferenz: Die Redaktion möchte junge Familien noch stärker als bisher in den Blick nehmen. Deshalb sind 2023 in Duisburg noch zwei weitere solcher Konferenzen mit folgenden Themenschwerpunkten geplant: „Grundschulen und Wohnen“ sowie „Weiterführende Schulen und Arbeitsmarkt“. Wir werden zu gegebener Zeit jeweils wieder zu Bewerbungen aufrufen.