Duisburg. In die zähe Hängepartie um die insgesamt 49 neuen Straßenbahnen für Duisburg kommt laut DVG Bewegung – die neuen Details zum Zeitplan.

In die zähe Hängepartie um die insgesamt 49 neuen Straßenbahnen für Duisburg kommt Bewegung. Dies teilt die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) auf Nachfrage der Redaktion mit. So wolle Hersteller Alstom, ehemals Bombardier, noch bis Ende 2022 drei weitere Serienfahrzeuge liefern.

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Zuvor muss die DVG die Fahrzeuge allerdings im Werk in Bautzen erst einmal qualitativ prüfen und für den Transport nach Duisburg freigeben. „Aktuell warten wir hierfür auf die Termine“, sagt DVG-Sprecherin Kathrin Naß. Acht weitere Bahnen befinden sich demnach im Roh- oder Ausbau.

DVG: Eine Bahn wird in Bautzen derzeit für die Zulassung vorbereitet

Bisher sind der DVG nur zwei Serienfahrzeuge und die beiden Prototypen geliefert worden. Während ein Vorserienfahrzeug aktuell die neue Zugsicherung im Tunnel testet, ist das andere derzeit wieder in Bautzen und wird dort fit gemacht wird. Davon hängt viel ab, denn es soll in Duisburg der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) zur Zulassung vorgestellt werden, um damit die Voraussetzung für den Einsatz aller neuen Bahnen zu schaffen.

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Wann die TAB, mit der sich die DVG laut Naß regelmäßig abstimmt, den Protypen final überprüft, stehe allerdings noch nicht fest. „Es fehlen vom Hersteller auch immer noch Unterlagen für die Zulassung“, so die DVG-Sprecherin. „Wir gehen aber davon aus, dass die ersten neuen Bahnen spätestens 2023 mit Fahrgästen durch Duisburg fahren.“

„Spätestens 2023 fahren die ersten neuen Bahnen mit Fahrgästen durch Duisburg“

Den Zeitraum enger fassen möchte Naß nicht. Zu oft habe der Hersteller in der Vergangenheit Versprechen nicht gehalten. Außerdem warte die DVG weiter auf einen verbindlichen Lieferplan, „der alle zu liefernden Fahrzeuge umfasst“. Er ist demnach auch die Grundlage für Gespräche über weitere Entschädigungsleistungen für die zahlreichen Verzögerungen.

Bisher hatte sich der Hersteller darauf eingelassen, zwei zusätzliche neue Bahnen gratis zur Verfügung zu stellen. Bei den weiteren Verhandlungen müssen laut Naß auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des Kriegs in der Ukraine wie etwa Lieferengpässe berücksichtigt werden.

So so sehen die neuen DVG-Bahnen für Duisburg von innen aus.
So so sehen die neuen DVG-Bahnen für Duisburg von innen aus. © Daniel Tomczak / DVV

Keinen neuen Stand gibt es laut DVG dagegen hinsichtlich der Lieferung der 18 neuen Stadtbahnen für die gemeinsam mit der Düsseldorfer Rheinbahn betriebene U 79-Linie. Hersteller Siemens Mobility hatte bereits im Mai 2022 mitgeteilt, dass die beiden Vorserienfahrzeuge nicht wie ursprünglich im Herbst 2023, sondern voraussichtlich erst 16 Monate später auf die Reise geschickt werden können. Der Hersteller nannte dieselben Gründe wie Alstom – unter anderem Lieferengpässe bei bestimmten Materialien infolge der Pandemie sowie des Ukraine-Kriegs.

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Die DVG und die Rheinbahn hatten Siemens Mobility schon damals aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Verzögerungen zu reduzieren. „Wir stehen gemeinsam mit der Rheinbahn im Austausch mit Siemens, können aber bisher noch nichts Konkretes dazu sagen“, sagt nun DVG-Sprecherin Kathrin Naß.

>> DVG: Alte Bahnen in Duisburg sehr störanfällig

  • Die neuen Bahnen werden in Duisburg auf den Linien 901, 903 und U 79 dringend gebraucht.
  • Die aktuellen Fahrzeuge haben bereits eine hohe Laufleistung und sind aufgrund des fortgeschrittenen Alters sehr störanfällig, so dass Ausfälle fast schon an der Tagesordnung sind.