Duisburg. Bei Digitalisierungsprojekten im Handwerk sollen Uni und Betriebe in Duisburg voneinander lernen. Was hinter der gemeinsamen „Werkstatt“ steckt.
Handwerksbetriebe und Ingenieure der Uni Duisburg-Essen (UDE) könnten deutlich mehr voneinander profitieren. Dazu müssen die Firmen die Kompetenzen der Wissenschaftler besser kennen und die Hochschul-Experten mehr über die Probleme der Firmen wissen. Dafür soll nun die gemeinsame Werkstatt „Handwerk trifft Wissenschaft“ sorgen.
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Die Zusammenarbeit beginnt am Montag, 26. September, im Fraunhofer-inHaus-Zentrum am Forsthausweg in Neudorf (15.30 bis 19.30 Uhr) und endet nach einer dreiwöchigen Werkstattphase (10 bis 15 Stunden Teamarbeit) am Montag, 24. Oktober (15.30 bis 19.30 Uhr), mit der Präsentation der Ergebnisse. Die Teilnahme ist kostenlos, Duisburger Betriebe können sich anmelden unter: www.handwerkdigital.de/veranstaltungen
Ideenaustausch zwischen Handwerkern und Wissenschaftlern
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„Sowohl im Handwerk als auch in der Wissenschaft schlummern Ideen, die der Umsetzung bedürfen“, sagt Andree Schäfer, Projektmanager bei der Wirtschaftsförderung DBI. Themen der Digitalisierung sollen im Vordergrund stehen. „Da soll ein Schub durch die Innungen gehen“, wünscht sich Stefan Meurer von der Kreishandwerkerschaft. Dabei gehe es nicht nur um clevere Lösungen für neue Bauteile, sondern auch um Themen wie die digitale Angebotserstellung und die Rekrutierung von Nachwuchs, betont Wolfgang Gröting, Leiter des Fraunhofer-inHaus-Zentrums: „Ziel ist es, gemeinsam über Lösungen zu diskutieren.“
Digitale Technik erleichtert Monteuren die Arbeit
Smart City Innovation Center- Kluge Lösungen für DuisburgWie diese von Michael Strasen. Der Inhaber der Haustechnik-Firma ALX hat ein Frühwarnsystem für Druckverlust in Heizungsanlagen entwickelt. „Weil wir bei Ausfällen von großen Heizungsanlagen schnell reagieren müssen, bringt das unsere Terminplanung durcheinander“, berichtet der Wuppertaler. In dem von ihm entwickelten, faustgroßen Gerät, registrieren Sensoren den Druckabfall, sobald es auf das Entlüftungsventil aufgesetzt wird. Das Signal wird an die Monteure übermittelt, sie können reagieren, bevor die Anlage streikt. Auf der Internationalen Handwerkermesse (IHM) in München wurde das Gerät nun erstmals öffentlich präsentiert.
UDE: Alle Ingenieur-Disziplinen unter einem Dach
Zehn Ideen für das Pflegeheim der Zukunft nach CoronaNeben Fraunhofer sind seitens der UDE die Fakultät für Ingenieurwissenschaften, das Gründungszentrum Guide beteiligt, mit an Bord ist der Start-up-Entwickler Pitch & Grow. „Von der Elektrotechnik und Informatik über Maschinenbau und Materialtechnik bis zu den Bauwissenschaften haben wir alle Ingenieur-Disziplinen unter einem Dach“, betont Forschungskoordinatorin Dr. Evgenia Princi.
Master-Studierende können helfen, Firmen-Ideen wie die von Michael Strasen bis zu einem Prototypen voranzutreiben. Für weitere Förderungen und Kleinserien-Tests kann die DBI unterstützen, die Industrie-Kontakte von Fraunhofer sind hilfreich, wenn es gilt, Kandidaten für eine Serienfertigung zu finden.