Duisburg. Mit dem „Start-up Grind“ gibt es ein neues monatliches Netzwerktreffen für Gründer in Duisburg. Das Format hat Google ins Leben gerufen.

In Duisburg wächst die Gründerszene: Ein neues monatliches Format soll Jungunternehmern und denen, die es werden wollen, beim Knüpfen von Kontakten helfen. Das weltumspannende Format wurde bei Google in Palo Alto in den USA ins Leben gerufen – vier Kreativköpfe wollen mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW) das Netzwerktreffen in der Stadt etablieren.

„Start-up Grind Duisburg“, heißt die Veranstaltung, die zum ersten Mal im Tec-Tower des Duisburger Technologiezentrums Tectrum über die Bühne ging. „Wir wollen uns gegenseitig inspirieren, verbinden und voneinander lernen, wenn es um Fragen der beruflichen Selbstständigkeit geht“, sagt Ranjan Jinka Ramakrishna, Initiator der Veranstaltung und SAP-Berater. „Start-ups können nicht nur im Silicon Valley gegründet werden“, so sein Urteil.

Start-up Grind Duisburg: Gründerberater als Sprecher

Das machen auch die Existenzgründerberater Angel Álava Pons und Andrée Schäfer als Gesprächspartner der ersten Veranstaltung deutlich: „Wir wollen Mut zu einer Existenzgründung machen.“ Die Berater informieren über Fördermittel, die Erstellung eines Businessplans und zielgruppenorientierte Werbung. Bei der Gründung sei es wichtig, einen „Sparringspartner“ zu haben, um die eigene Geschäftsidee immer wieder zu überprüfen. „Man sollte niemals aufgeben“, ermutigt Schäfer.

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Eine Stunde wurde vor Publikum diskutiert, Abläufe und Moderation waren noch nicht ganz sattelfest. Gesprochen wurde hauptsächlich in englischer Sprache – was dem Publikum, bestehend aus internationalen Studenten der Uni Duisburg-Essen, gerecht wurde. Etwa 20 Besucher waren gekommen, die an einer Gründung interessiert sind. Männer waren deutlich in der Überzahl – kein seltenes Phänomen.

74 Prozent der Gründer in Duisburg sind männlich

Bei der Gründung eines eigenen Unternehmens sind Frauen deutlich in der Minderheit: 74 Prozent der Jungunternehmer in Duisburg sind männlich. Das ist das Ergebnis einer Studie im Auftrag der Commerzbank. Bevor sie mit einem Unternehmen an den Start gehen, „sind Frauen akribischer bei der Vorbereitung“, glaubt Álava Pons.

Für die Studie wurden bundesweit 3000 Gründer, die sich in den vergangenen sechs Jahren selbstständig gemacht haben, vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos befragt, davon 50 in Duisburg. Die Hälfte der Gründer in Duisburg hat den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, um sich etwas Eigenes aufzubauen. Jeder vierte Gründer gibt zudem an, mehr Geld verdienen zu wollen.

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„In den vergangenen drei Jahren gab es spürbar mehr Gründungen in Duisburg“, merkt auch Schäfer eine Steigerung. Das hänge auch mit den unzähligen Gründungsakteuren in Duisburg zusammen – Unterstützung gibt es etwa bei der Innovationsplattform Startport, im Frauenhofer-inHaus-Zentrum sowie bei der Impact Factory.

Große Hürde: Bürokratie

„Startup Grind Duisburg“

Das „Startup Grind Duisburg“ soll zukünftig monatlich stattfinden. Zu jeder Veranstaltung werden andere Gesprächspartner eingeladen. Die Teilnahmekosten betragen fünf Euro. Getränke und Snacks sind inbegriffen.

Mehr über die Veranstaltung erfahren Jungunternehmer und Gründerinteressierte im Internet: www.startupgrind.com/duisburg

Hilfe, die Start-ups nötig haben: Laut der Studie der Commerzbank ist die größte Hürde bei der Gründung für knapp 28 Prozent der Befragten in Duisburg die Bürokratie. Zahlreiche Behördengänge machen Gründern das Leben schwer. Durch den Formalitäten-Dschungel helfen auch die Gründungsberater der Wirtschaftsförderung Duisburg (GFW). Immerhin: 42 Prozent der Gründer bewerten bei der Befragung Duisburg als gründerfreundlichen Standort und drei Viertel würden sich heute noch einmal selbstständig machen.