Duisburg. Bei der Landtagswahl 2017 hatten zwei Duisburger Wahlkreise die NRW-weit niedrigste Wahlbeteiligung. Stadt Duisburg beauftragt Wählerforschung.

Bei der Bundestagswahl im Vorjahr waren in Duisburg mit 31 Prozent die Nichtwähler die größte Gruppe (siehe Grafik unten). Bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am Sonntag droht erneut eine besonders niedrige Wahlbeteiligung.

In der von Strukturwandel, Armut und Zuwanderung geprägten Stadt gibt es anscheinend wenig Identifikation mit dem politischen System und viele enttäuschte Stimmberechtigte. Die Dauerniedrigbeteiligung „wollen wir nicht einfach hinnehmen“, sagt Kreiswahlleiter und Stadtdirektor Martin Murrack zu dieser Politikverdrossenheit.

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Wahlbeteiligung: Stadt Duisburg beauftragt Studie

Die Stadt habe darum eine politikwissenschaftliche Untersuchung zum Thema mit vielen Befragungen bei der NRW School of Governance an der Uni Duisburg-Essen beauftragt, so Murrack. Einen Zeitpunkt, wann die Ergebnisse veröffentlicht werden sollen, gebe es noch nicht.

Vor der Wahl hatten Uni-Forscher bereits 1500 Türkeistämmige und Russlanddeutsche in Duisburg zu ihrem Wahlverhalten befragt (das sind die ersten erstaunlichen Ergebnisse). Es handele sich bei der Nichtwähler-Untersuchung jedoch um eine weitere Studie.

Landtagswahl 2017: NRW-weit niedrigste Wahlbeteiligung in zwei Duisburg Wahlkreisen

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Bei der Landtagswahl 2017 nutzten von den 335.602 Berechtigten 196.893 ihr Stimmrecht. Das entsprach einer Wahlbeteiligung von 58,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung in Duisburg war deutlich niedriger als im NRW-Schnitt (65,2 Prozent).

In der nach Wahlbeteiligung sortierten Rangliste der 128 Wahlkreise belegten sogar zwei Duisburger Wahlkreise die Plätze 127 und 128:

  • Duisburg III mit 53,1 und Duisburg IV – Wesel V mit 54,2 Prozent.
  • Duisburg II landete mit 60,9 Prozent auf Rang 107, Duisburg I mit 66,0 Prozent auf Platz 56.
  • Die höchste Wahlbeteiligung gab es bei der Landtagswahl 2017 im Wahlkreis Köln II mit 75 Prozent.

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