Duisburg. Über 70.000 mit Fernwärme versorgte Haushalte in Duisburg müssen sich auf höhere Preise einstellen. Wer schon ab April mehr zahlt und wie viel.
Über 70.000 mit Fernwärme versorgte Haushalte in Duisburg müssen sich auf höhere Preise einstellen. Rund ein Drittel davon zahlt bereits ab 1. April 2022 mehr. Es handelt sich ausschließlich um Haushalte in Walsum und Homberg, die an das Netz der Fernwärmeschiene Niederrhein angeschlossen sind. Dies gibt Felix zur Nieden, Sprecher der Fernwärme Duisburg, auf Nachfrage der Redaktion bekannt.
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Für sie erhöhe sich der Netto-Arbeitspreis von 5,550 Cent pro Kilowattstunde auf 7,133 Cent. Die restlichen Kunden im Mitte-Süd-Netz müssten mit noch nicht zu bezifferenden Preissteigerungen ab 1. Juli 2022 rechnen.
Höhere Preise für Fernwärme-Kunden in Duisburg
Laut zur Nieden verbraucht ein Einfamilienhaus – abhängig von verschiedenen Faktoren wie etwa der Dämmung – zwischen 12.000 und 20.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bei diesem Fallbeispiel zahlen die betroffenen Kunden im Duisburger Norden und Westen entsprechend ab April zwischen 192 und 320 Euro netto mehr im Jahr.
Als Grund nennt der Unternehmenssprecher die gestiegenen Beschaffungspreise, also die hohen Energiepreise, um letztendlich Fernwärme erzeugen zu können. Den verhältnismäßig großen Preissprung zum 1. April erklärt er mit der Entscheidung der Fernwärme Duisburg, die CO2-Steuer zeitlich befristet nicht komplett an die Kunden weitergegeben zu haben. Diese Rabattierung für den aktuellen Arbeitspreis laufe nun aber aus.
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Über das Ausmaß der Preissteigerungen ab Juli für die Kunden im Mitte-Süd-Netz, zu dem auch Haushalte in Rheinhausen gehören, könne jetzt noch nichts Genaueres gesagt werden. „Dies hängt entscheidend davon ab, wie sich die Beschaffungspreise bis dahin entwickeln“, sagt zur Nieden. Dass sich die Preise erhöhen, stehe aber fest. Aktuell betrage der Netto-Arbeitspreis hier 5,769 Cent pro Kilowattstunde.
Ganz entscheidend für die Fernwärmeerzeugung in Duisburg aus der so genannten Kraft-Wärme-Kopplung ist das Wanheimer Gas- und Dampf-Kraftwerk, inklusive eines großen Fernwärmespeichers. Außerdem wird industrielle Abwärme und Wärme aus Biomasse genutzt.
Mit bis zu 130 Grad heißem Wasser
Die Fernwärme wird dann mit bis zu 130 Grad heißem Wasser über ein aktuell 490 Kilometer langes Netz zu den Kunden transportiert – und dort über eine Hausstation als Heizwasser für die Raumbeheizung oder zur Warmwasserbereitung zur Verfügung gestellt.