Duisburg. Strom, Gas, Benzin – der enorme Preisanstieg führt auch in Duisburg zu Problemen. Welches neue Hilfsangebot es bei der Verbraucherzentrale gibt.

Strom, Erdgas, Heizöl oder Benzin – der enorme Preisanstieg bei Energieträgern führt zu einer großen Verunsicherung bei vielen Duisburgerinnen und Duisburgern. So registriert die Verbraucherzentrale NRW einen, im Vergleich zum Vorjahr, um einen vielfach gestiegenen Beratungsbedarf. „Viele Verbraucher stehen unter Druck und kommen mit ihren Problemen zu uns“, sagt Paulina Wleklinski, Leiterin der Duisburger Beratungsstelle.

Die Termine für Gespräche mit den Energieberatern sind bereits bis Ende März ausgebucht. Gesprächsbedarf gibt es etwa aufgrund erhöhter Abschlagszahlungen, Belieferungsstopps durch einige Energieversorger und hohe Grundversorgungstarife für Neukunden.

Verbraucherzentrale NRW: Neue Video-Seminare sollen helfen

Laut dem Vergleichsportal Check24 haben Stromgrundversorger in insgesamt 1046 Fällen die Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 35,4 Prozent. Die Stadtwerke Duisburg hatten zum Jahreswechsel die Preise für Bestandskunden leicht gesenkt. Jedoch: 526 Grundversorger – und dazu zählen auch die Stadtwerke – haben neue und deutlich höhere Tarife ausschließlich für Neukunden eingeführt.

Stadtwerke Duisburg- Strom-Neukunden müssen draufzahlen„Die Menschen sind plötzlich mit sehr viel höheren Energiekosten konfrontiert und fühlen sich der Situation hilflos ausgeliefert“, sagt Wleklinski über die Beratungsfälle. Um trotz der Terminknappheit den Bedarf decken zu können, hat die Verbraucherzentrale NRW ein neues Format geplant: In verschiedenen kostenlosen Online-Vorträgen sollen praktische Hilfestellungen und Informationen bereitgestellt werden.

Online-Vorträge bei der Verbraucherzentrale

Bereits am Dienstag, 1. März, geht es um 12.30 Uhr um „vorzeitige Kündigungen, Neukundentarife und Anbieterwechsel“, am Donnerstag, 3. März, lautet das Thema via Zoom „Strom und Heizkosten sparen“. Start des eineinhalb-stündigen Seminars ist um 18 Uhr. Alle Live-Vorträge werden ebenfalls aufgezeichnet und im Nachgang auf dem Youtube-Kanal der Verbraucherzentrale NRW veröffentlicht.

„Wir wissen nicht, wie es weiter geht“, erklärt Wleklinski, die vermutet, dass sich an der Kostenstruktur in diesem Jahr nicht viel verändern werde. Umso wichtiger sei es, dass sich die Ampelkoalition auf ein milliardenschweres Entlastungspaket geeinigt hat, um die hohen Energiepreise einzudämmen. Ein Kernpunkt des Pakets: Verbraucher sollen bereits ab Juli keine EEG-Umlage über die Stromrechnung mehr zahlen.

2021 drohten in Duisburg 1300 Stromsperren

Außerdem sollen von Armut betroffene Kinder wegen der hohen Energiepreise einen Sofortzuschlag von 20 Euro pro Monat ab dem 1. Juli erhalten. Bezieher von Arbeitslosengeld II, Grundsicherung und Sozialhilfe sollen einen einmaligen Zuschuss von 100 Euro bekommen, so die Regierung.

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Dass Haushalte mit weniger Einkommen besonders hart von der Energiepreiskrise betroffen sind, erlebt auch die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale. Gerade auch Geringverdiener, die über der Bewilligungsgrenze von Transferleistungen stehen, erleben einen Kostenschock. Angesichts der gestiegenen Energiepreise drohe auch die Anzahl an Stromsperren in die Höhe zu schießen, so die Sorge der Verbraucherschützer. 2021 konnten 1300 Stromsperren mithilfe der Verbraucherzentrale in Duisburg verhindert werden, so die Verbraucherschützer.

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