Duisburg. Der Büromarkt in Duisburg nimmt laut Experten eine beachtliche Entwicklung. Welche Vermietungen hervorstechen und wie sich Mietpreise entwickeln.

Der Büromarkt in Duisburg nimmt weiter eine positive Entwicklung. Nach Analyse der Cubion Immobilien AG wurden im vergangenen Jahr im Stadtgebiet 71.000 Quadratmeter Bürofläche neu vermietet oder gebaut. In 2020 lag der Flächenumsatz zwar noch bei 80.500 Quadratmetern, doch insbesondere die Vermietungsleistung sei laut dem Maklerunternehmen für den Duisburger Markt beachtlich.

So wurden 66.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet, dieser Wert liegt laut Cubion rund 33 Prozent über dem 10-Jahresdurchschnitt. In 2020 registrierte Cubion noch 51.500 Quadratmeter neu vermietete Bürofläche. Die hohe Vermietungsdynamik im Jahr 2021 führt auch dazu, dass der Gesamtflächenumsatz knapp 15 Prozent über dem langfristigen Durchschnittswert liegt.

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Die Dynamik am Duisburger Bürovermietungsmarkt habe sich auch durch eine besonders hohe Anzahl an Vertragsabschlüssen gezeigt. Insgesamt 98 relevante Mietverträge wurden registriert (Vorjahr: 76 Stück). Etwa die Hälfte aller Verträge betrifft kleine Mieteinheiten bis maximal 250 Quadratmeter.

Büromarkt in Duisburg: Die größten Deals im Jahr 2021

Die größte Neuanmietung des vergangenen Jahres: Die Novitas BKK wird zukünftig rund 10.100 Quadratmeter Bürofläche im Neubauprojekt der Aurelis im „Quartier 1“ am Duisburger Hauptbahnhof anmieten. Die Tage der Duisburger Krankenkasse im Five-Boats-Gebäude im Innenhafen sind damit gezählt. Der Umzug der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für Ende 2024 anvisiert.

Die nächstgrößeren Mietverträge mit jeweils etwa 3750 Quadratmetern Bürofläche unterzeichneten einerseits die Stadt Duisburg für das neue Straßenverkehrsamt, das nach jahrelanger Hängepartie an der Theodor-Heuss-Straße in Neumühl errichtet wird, sowie andererseits die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW (HSPV), die sich Erweiterungsflächen in einem weiteren Neubauprojekt der Aurelis an der Wuhanstraße 13 sicherte.

Anmietungen der Deutschen Bahn im Mercator One

Die viertgrößte Vermietung betrifft das Mercator One: Rund 3400 Quadratmeter und damit zwei Etagen des Geschäftshauses hat die Deutsche Bahn angemietet. Genutzt werden die Büroräume von der DB Netz AG, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen. „Die Anmietung sorgt für zusätzliche Bürokapazitäten am wichtigen Standort Duisburg“, erklärt eine Bahnsprecherin. Alleine in Duisburg beschäftigt das Unternehmen 4500 Mitarbeiter.

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In dem Flächenumsatz enthalten sind sowohl die genannten klassische Büro-Neuvermietungen als auch die Flächen, die Unternehmen für sich neu gebaut und bezogen haben – die sogenannten Eigennutzer. Bei nur 5000 Quadratmetern lag die Inanspruchnahme durch Eigennutzer im Jahr 2021 auf einem äußert niedrigen Niveau. Der Durchschnittswert liegt mittel- wie langfristig bei rund 12500 Quadratmetern pro Jahr. Zum Vergleich: 29.000 Quadratmeter Bürofläche wurden 2020 von Unternehmen zur eigenen Nutzung erworben oder gebaut.

Diese Marktlagen überzeugen Unternehmen

Zu den in der Mietergunst bevorzugten Lagen zählt laut der Marktanalyse der Citykern. 50 Prozent entfallen auf diese Zone, was auch durch die Großabschlüsse im Mercator One sowie im Quartier 1 begünstigt ist. Der Innenhafen war mit etwa elf Prozent relativem Anteil die zweitbeliebteste Lage, gefolgt von Ruhrort (6 Prozent), laut Cubion eine „zwar kleine, aber aufstrebende Büromarktlage in Duisburg“.

Die Leerstandsquote ist im Jahresverlauf moderat gestiegen und liegt seit sechs Jahren nun erstmals wieder über der Marke von drei Prozent. Seit Jahresfrist hat sich das kurzfristig verfügbare Flächenangebot um etwa 8000 Quadratmeter auf jetzt 71.500 Quadratmeter erhöht. „Das Flächenangebot bleibt damit insbesondere im qualitativ höherwertigen Segment knapp bemessen“, urteilt Cubion.

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  • Die aufgerufenen und auch bezahlten Mieten in Duisburg steigen laut Cubion weiter an. „Dies ist ein Effekt, der einerseits auf das geringe Flächenangebot zurückzuführen ist. Immer deutlicher machen sich aber nun auch die drastisch gestiegenen Baupreise bemerkbar, die Neubau und Renovierungen gleichermaßen verteuern und letztlich auf die Mieten durchschlagen“, erläutert Markus Büchte, Vorstand der Cubion Immobilien AG, die Situation.
  • In der Spitze seien in Duisburg in bester Lage 17,50 Euro pro Quadratmeter erzielbar und auch realisiert worden, im Vorjahr lag der Höchstwert bei 16,50 Euro. Die gewichtete Durchschnittsmiete stieg insbesondere durch den Einfluss dieser teuren Neubauerstbezugsmieten von 12,85 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2020 auf jetzt 13,20 Euro pro Quadratmeter zum Jahresende 2021. Ohne Abschlüsse in Neubauten ist der Quadratmeterpreis für Bestandsimmobilien sogar gesunken: Von 10,47 Euro auf 9,69 Euro pro Quadratmeter.